Hamburg. Rund um Osaka sollen Flugeigenschaften des Cityairbus NextGen simuliert werden – bei einer Reisegeschwindigkeit von 120 km/h.

Lufttaxis sollen den Nahverkehr zum Abheben bringen. Vor einem Jahr stellte Airbus sein urbanes Fluggerät Cityairbus NextGen vor. Acht starre Propeller werden das etwa zwei Tonnen wiegende Fluggerät elektrisch antreiben. Mit einer Reisegeschwindigkeit von 120 Kilometer pro Stunde werden vier Personen an Bord – darunter nur anfangs ein Pilot, denn es soll autonom fliegen können – in etwa 150 bis 450 Metern Höhe unterwegs sein und Strecken bis zu 80 Kilometern Länge zurücklegen. Zuletzt gewann Airbus eine Reihe von Partnern für das Projekt – nun kommt ein weiterer hinzu.

Airbus arbeitet mit Unternehmen aus Japan zusammen

Man arbeite mit dem japanischen Hubschrauberbetreiber Hiratagakuen zusammen, teilte der DAX-Konzern am Mittwoch mit. Beide Firmen wollen fortschrittliche Luftmobilitätsdienste in der Kansai-Region und darüber hinaus entwickeln. In einem ersten großen Schritt würden die Partner ideale Routen, Betriebskonzepte und die notwendige Ausrüstung auswählen, um sicheres Fliegen der elektrisch angetriebenen, vertikal startenden und landenden Fluggeräte zu ermöglichen.

Ein Demonstrationsflug sei für später in diesem Jahr geplant, hieß es – dabei wird allerdings nicht der Cityairbus NextGen – NextGen steht für nächste Generation – zum Einsatz kommen. Denn die erste Maschine soll erst ab Jahresanfang 2023 in Donauwörth, dem deutschen Helikopter-Standort des Luft- und Raumfahrtkonzerns, zusammengebaut werden. Der Erstflug des Cityairbus NextGen ist erst für Ende nächsten Jahres geplant.

Luftfahrt: Cityairbus NextGen - "Revolution im Luftverkehr"

In Japan will Partner Hiratagakuen mit einem Airbus H135-Helikopter fliegen. Dieser soll die Flugkonfiguration des Cityairbus simulieren und moderne Navigations- und Kommunikationstechnologien für sicheren Betrieb in städtischen Gebieten testen. Neben dem kommerziellen Lufttransport sollen auch medizinische Rettungsmissionen möglich sein – ein Bereich, auf den das japanische Unternehmen spezialisiert ist. „Wir sind uns bewusst, dass sich im Raum Osaka nun eine Revolution im Luftverkehr nähert. Und wir erwarten, dass Cityairbus NextGen eine zentrale Rolle in dieser Revolution spielen wird“, sagte Hiratagakuen-Manager Mitsuhiro Hirata.

Airbus Helicopters hatte Ende Juli mit dem Bau eines Testzentrums für den Cityairbus in Donauwörth begonnen. In einer 1000 Quadratmeter großen Halle sollen die Systeme von elektrischen Luftfahrzeugen getestet werden. Im ersten Quartal 2023 soll die Fertigstellung erfolgen. „Wir investieren in die Zukunft des elektrischen Fliegens, weil wir in dieser Technologie einen entscheidenden Beitrag für das emissionsfreie Fliegen sehen“, sagte damals Wolfgang Schoder, Geschäftsführer von Airbus Helicopters in Deutschland. Die urbane Luftmobilität werde die Art und Weise verändern, wie die Menschen sich im städtischen Raum und dem Umland fortbewegen, und ein neues Geschäftsfeld für Airbus sein.

Airbus: Ganzes Transportsystem soll entwickelt werden

Neben industriellen Partnern wie den Flügelfertiger Spirit Aerosystems und dem E-Motoren-Hersteller Magicall hat Airbus in Deutschland eine Air Mobility Initiative gegründet und sich mit Partnern wie Telekom, Flugsicherung und Flughafen München verbündet. „Es geht darum, nicht nur ein Fluggerät, sondern ein ganzes Transportsystem zu entwickeln“, sagt Airbus-Manager Jörg Peter Müller.