Hamburg. Neue Studie der Plattform Scoperty zeigt Veränderungen in einzelnen Bezirken. Mieten für Studentenwohnungen legen kräftig zu.

Bereits in den vergangenen Tagen hatten mehrere Auswertungen von Onlineportalen ergeben, dass die Immobilienpreise in Hamburg kaum noch steigen, zum Teil sogar leicht sinken. Nun präsentiert die Immobilienplattform Scoperty ihre aktuellen Zahlen.

Nach Berechnungen des Unternehmens haben die Preise für Wohnungen und Häuser in der Hansestadt im zweiten Quartal nur noch leicht um zwei Prozent zugelegt. Im Durchschnitt kostet der Quadratmeter damit aktuell 6019 Euro. Nach München und Frankfurt ist Hamburg damit weiter die drittteuerste Großstadt des Landes.

Immobilien in Hamburg-Bergedorf kaum teurer

In fast allen Teilen der Hansestadt sei der Anstieg moderat ausgefallen, schreibt Scoperty. In Bergedorf legten die Preise um durchschnittlich ein Prozent auf rund 4211 Euro pro Quadratmeter zu. Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum – also vom ersten zum zweiten Quartal 2021 – habe der Wertzuwachs noch bei rund vier Prozent gelegen.

Die stärksten Preisanstiege lassen sich laut Scoperty aktuell noch in Hamburg-Mitte beobachten. Dort hätten die Preise ungeachtet des veränderten Zinsumfelds und der wirtschaftlichen Lage um etwa drei Prozent angezogen.

Steigende Zinsen als Problem

„Steigende Zinsen, höhere Energiekosten und eine zunehmende Inflation gehen am Immobilienmarkt nicht spurlos vorbei“, sagt Scoperty-Chef Stefan Kellner. In einigen Stadtteilen wie Curslack, Altengamme und Moorfleet stagnierten die Preise bereits. „Obwohl wir noch keine großen Preiseinbrüche in der Fläche beobachten können, sehen wir doch, dass sich der Markt wandelt“, so Kellner. „Im Durchschnitt steigen die Preise langsamer oder stagnieren.“

Besonders interessant: Der Preis, den der Verkäufer offiziell zu Beginn aufruft, wird immer häufiger bei den Verhandlungen mit Kaufinteressenten nicht erzielt. Kellner: „Sieht man sich einzelne Angebote an und spricht mit Eigentümern und Maklern wird klar: Die Preisabschläge, mit denen Verkäufer im Vergleich zu den Angebotspreisen derzeit rechnen müssen, sind deutlich höher als das, was bisher anhand von Preisstatistiken ersichtlich wird.“

Immobilien: Hamburger Süden noch eher günstig

Noch vergleichsweise günstig sind Immobilien laut Scoperty im Hamburger Süden – in Harburg und Bergedorf. In Harburg kommt die Studie aktuell zu einem durchschnittlichen Immobilienpreis von 4016 Euro. In Wandsbek werden derweil 5551 Euro verlangt.

Studentenwohnungen in Hamburg immer teurer

Während die Kaufpreise kaum noch zulegen, steigen vielerorts die Mieten. Besonders hart trifft diese Entwicklung Studenten, die meistens kaum eigenes Einkommen haben und auf Zuwendungen vom Staat oder seitens der Eltern angewiesen sind. Nach einer aktuellen Auswertung des Onlineportals Immowelt steigen die Mieten von Studentenwohnungen in Universitätsstädten rasant.

In 51 von 67 untersuchten Städten hätten sich die Kaltmieten von studententauglichen Wohnungen weiter erhöht, heißt es. In Hamburg betrug der Anstieg im ersten Halbjahr 2022 gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum neun Prozent. Hamburger Studenten müssen nun mit einer monatlichen Kaltmiete von 500 Euro rechnen. Untersucht wurden Ein- bis Zwei-Zimmer-Wohnungen mit einer Größe von bis zu 40 Quadratmetern.