Hamburg. Der Übernahme-Deal mit dem Berliner Unternehmen Footprint.Club ist gescheitert. Jetzt laufen Gespräche mit Investoren. Die Aussichten.
Der Verkauf sollte die Geschäfte für die Zukunft sichern, nun befindet sich Frischepost im Insolvenz-Verfahren. Erst vor zwei Monaten war der Hamburger Online-Lieferdienst für regionale Lebensmittel von dem Berliner Footprint.Club übernommen worden. Doch offenbar hakte es gewaltig.
„Durch den überraschenden Rückzug unseres Partners ist in unserem Unternehmen eine Liquiditätslücke entstanden“, erklärte Frischepost-Geschäftsführerin Eva Neugebauer am Montag. Mit dramatischen Folgen. Ende vergangener Woche hatte Frischepost einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Hamburg gestellt.
Frischepost sucht Investor
Trotzdem könnte es für das 2015 gegründete Start-up weitergehen. „Ich bin außerordentlich optimistisch, dass wir bald einen Investor finden, der Frischepost übernimmt“, sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Finn Peters von der Rechtsanwaltsgesellschaft Baker Tilly auf Abendblatt-Anfrage. Es liefen bereits Gespräche mit potenziellen neuen Partnern. Der Betrieb werde fortgeführt. Die 65 Mitarbeiter erhalten Insolvenzgeld.
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Frischepost zählt zu den Pionieren im Lebensmittel-Liefergeschäft. Geschäftsführerin Eva Neugebauer hatte das Unternehmen gemeinsam mit ihrer inzwischen ausgeschiedenen Mitgründerin Juliane Willing gestartet. Die Idee: Regionale Erzeuger über eine Onlineplattform direkt mit den Kunden in der Stadt zu verbinden. In den vergangenen Jahren hatte Frischepost Investments in Millionenhöhe eingesammelt und war 2020 in anderen Städte expandiert.
Frischepost in Berlin eingestellt
Inzwischen ist der Lieferdienst in München und in Berlin eingestellt. Mit dem Verkauf an Footprint.Club sollten die Geschäfte mehrerer E-Food-Firmen auf einer Plattform gebündelt werden. Über die Gründe für den Ausstieg der 2021 gegründeten Berliner Firma wurden keine Angaben gemacht.