Laut Haspa-Trendbarometer ist die Reiselust groß, doch viele fürchten höhere Preise. So viel Geld haben Hamburger in der Urlaubskasse.
- Viele Hamburger machen Urlaub in den Sommerferien
- Auch im Ausland steigen die Preise
- So viel Geld geben Urlauber aus Hamburg aus
Die Hamburger verspüren nach den pandemiebedingten Entbehrungen in den vergangenen gut zwei Jahren wieder große Lust auf Urlaub. Nach einer Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Hamburger Sparkasse, deren Ergebnisse dem Abendblatt vorliegen, planen immerhin 65 Prozent der Hamburger in diesem Sommer zu verreisen.
Dabei spielt der Urlaub im eigenen Land eine immer größere Rolle. 30 Prozent der Befragten bleiben in Deutschland, 25 Prozent fahren in ein europäisches Land außerhalb Deutschlands. Favorit ist der Strandurlaub mit 42 Prozent, gefolgt von Städtereisen (31 Prozent) und Wandern (15 Prozent).
Urlaub: Inflation bereitet Hamburgern Sorgen
Nicht nur die Inflation im eigenen Land, auch die Preissteigerungen im Ausland dürften die diesjährige Reisekasse stark strapazieren. Immerhin 51 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass der Urlaub in diesem Jahr teurer oder sogar sehr viel teurer wird. Die meisten Hamburger kalkulieren für die schönsten Tage im Jahr mit einem Budget zwischen 500 und 1000 Euro pro Person (32 Prozent).
Fast jeder Vierte (22 Prozent) will mit weniger als 500 Euro pro Kopf auskommen. Immerhin jeder Zehnte plant im diesjährigen Sommerurlaub Pro-Kopf-Ausgaben von mehr als 2000 Euro. Finanziert wird der Urlaub primär über regelmäßiges Sparen (60 Prozent) oder aus den laufenden Einkünften (48 Prozent). Dagegen bekommen nur wenige Urlaubsgeld vom Arbeitgeber (9 Prozent) oder Unterstützung von Verwandten (6 Prozent).
Hamburger setzen im Urlaub auf Bargeld
Interessant: Bei den Ausgaben am Urlaubsort setzt die überwiegende Mehrheit (80 Prozent) auf Bargeld. Fast jeder dritte (37 Prozent) nimmt sogar größere Beträge von 300 Euro und mehr mit.
So zahlen immer noch 47 Prozent im Urlaub am liebsten bar, 22 Prozent bevorzugen die Kreditkarte, 21 Prozent die Girokarte und 18 Prozent das Smartphone. „Ein kleiner Barbetrag für die ersten Zahlungen nach Ankunft sind durchaus ratsam. Aber in den meisten Ländern kann man heute problemlos mit Karte bezahlen – manchmal ist das sogar die einzige Option“, sagt Anna Fender, Haspa-Expertin für Zahlungsverkehr. Größere Barbeträge in der Reisekasse sind aus ihrer Sicht weder nötig noch sinnvoll. „In Hotels oder bei Mietwagen ist zudem oft eine Kreditkarte zwingend erforderlich“, so Fender.
Hamburger haben Reiseversicherungen für den Urlaub
Auch wenn sich das Gros der Hamburger trotz Pandemie wieder in den Urlaub traut, bleibt Corona ein großes Thema. So liegen mit Blick auf die wieder steigende Infektionsgefahr Reiseversicherungen im Trend. 40 Prozent der Befragten haben eine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen. Nur geringfügig weniger (39 Prozent) verfügen über eine Reiserücktrittsversicherung. Wer in ferneren Ländern außerhalb der Eurozone unterwegs ist, muss sich zudem Devisen besorgen.
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Die Frage ist: Was geschieht nach dem Urlaub mit den Scheinen und Münzen der Fremdwährung, die nicht vor Ort ausgegeben werden konnten. Zwar versuchen 44 Prozent der Befragten die Devisen nach Möglichkeit während ihrer Reise komplett auszugeben. Gelingt dies aber nicht, werden sie von 32 Prozent für den nächsten Urlaub aufbewahrt oder in Euro zurückgetauscht (22 Prozent).
Immerhin zwölf Prozent spenden oder verschenken die Scheine oder Münzen am Ende ihres Urlaubs. Allein bei der Sammelaktion „Urlaubsmünzen“ in den Haspa-Filialen zu Gunsten des Vereins „Hamburger Abendblatt hilft“ kamen so bisher 1,9 Millionen Euro zusammen.