Hamburg. Die Zeit der ungebremst steigendenen Immobilienpreise in Hamburg könnte bald zu Ende gehen. Was aus Sicht der Experten dafür spricht.

Nach einer Analyse des Onlineportals Immowelt sind die Angebotspreise von Eigentumswohnungen in Hamburg seit 2017 um 65 Prozent gestiegen. Aktuell liege der Quadratmeterpreis für eine Bestandswohnung in der Stadt bei 6722 Euro. Somit weise die Hansestadt nach München die zweithöchsten Preise für Wohneigentum unter allen deutschen Großstädten auf.

Allerdings neigt sich der Immobilienboom nach Einschätzung der Immowelt-Experten nach der Preisexplosion im vergangenen Jahrzehnt nun wohl dem Ende entgegen. Nach einer aktuellen Preisschätzung geht das Portal für Eigentumswohnungen nur noch von einem Anstieg in Höhe von einem Prozent bis Dezember dieses Jahres aus.

Immobilien Hamburg: Was für ein Ende des Booms spricht

Für die Verlangsamung des Wachstums spreche die Kombination aus zuletzt stark gestiegenen Zinsen für Baudarlehen, Unsicherheiten durch den anhaltenden Ukraine-Krieg und der derzeit hohen Inflation. Besonders bei älteren, oftmals unsanierten Wohnungen dürfte die Nachfrage laut Immowelt deutlich zurückgehen. Denn neben den gestiegenen Zinsen erschwerten auch die hohen Sanierungskosten sowie der Handwerkermangel den Kauf.

Aktuell befinden sich bei Eigentumswohnungen die teuersten Stadtteile im Zentrum und liegen direkt an Alster oder Elbe. Am teuersten sind laut Immowelt Eigentumswohnungen in Rotherbaum, wo Käufer mit 11.317 Euro pro Quadratmeter rechnen müssen. Mehr als 10.000 Euro pro Quadratmeter zahlen Wohnungskäufer auch in Harvestehude (11.300 Euro)sowie in der HafenCity (10.270 Euro). Deutlich geringer sind die Preise für Eigentumswohnungen dagegen am Stadtrand. Vor allem im Süden der Hansestadt finden Käufer Wohnungen für weniger als 4000 Euro pro Quadratmeter. In Sinstorf, dem günstigsten Stadtteil, kostet der Quadratmeter 3700 Euro. Auch Hausbruch (3799 Euro) und Wilstorf (3893 Euro) zählen zu den vergleichsweise preiswerten Stadtteilen.