Hamburg. Inflation fördert den Kauf von Immobilien. Experten sagen nur noch geringes reales Plus für Hamburg voraus.
Die steigende Inflation fördert nach Ansicht von Immobilienexperten den Kauf von Immobilien, auch wenn die Zinsen für Immobilienfinanzierungen steigen. Doch welche Wertentwicklung – nach Abzug der Inflationsrate – können Käufer oder Immobilienbesitzer in den nächsten Jahren erwarten? Das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) hat im Auftrag der Postbank eine Langfristprognose gewagt. Danach können Hamburger Wohnungsbesitzer bis 2035 mit weiteren realen Wertzuwächsen von jährlich 0,65 Prozent rechnen – nach Abzug der Inflationsrate. Im Vergleich der sieben größten Städte schneidet Hamburg damit am schlechtesten ab. Für die anderen sechs Metropolen werden deutlich höhere Preissteigerungen prognostiziert.
Immobilien Hamburg: Inflation fördert den Kauf von Immobilien
Obwohl mit den Immobilienpreisen schon jetzt an der Spitze kann München auf jährliche Preissteigerung von rund zwei Prozent hoffen, Frankfurt/Main kommt noch auf einen Wert von 1,60 Prozent. Auch Berlin schneidet mit rund einem Prozent besser als die Hansestadt ab.
„Langfristig werden die Wertentwicklungen auf dem Immobilienmarkt vor allem durch die demografischen sowie die wirtschaftlichen Entwicklungen in den jeweiligen Regionen bestimmt“, sagt Eva Grundwald, Leiterin Immobiliengeschäft der Postbank und der Deutschen Bank. In das HWWI-Wohnungsmarktmodell fließen Faktoren wie verfügbares Einkommen, Wohnausgaben, Kaufpreis, Bevölkerungsentwicklung und Neubau ein.
„Für Hamburg ist ein Problem, dass die Einkommen geringer steigen als in anderen Metropolen und die Kaufpreise schon sehr stark gestiegen sind“, sagt Dörte Nitt-Drießelmann vom HWWI. Die Einkommensentwicklung beeinflusse eben auch sehr stark die Ausgaben für das Wohnen.
Hamburg: Quadratmeterpreis von rund 6500 Euro für eine Eigentumswohnung aus dem Bestand
Hamburg liegt mit einem Quadratmeterpreis von rund 6500 Euro für eine Eigentumswohnung aus dem Bestand nahe an Frankfurt mit rund 6600 Euro. Aber in Frankfurt wachsen die verfügbaren Einkommen mit 2,4 Prozent jährlich stärker als in Hamburg, wo nur ein Zuwachs von 1,3 Prozent im Jahr prognostiziert wird. In München beträgt der jährliche Einkommenszuwachs sogar 2,9 Prozent.
Mit München können bei der Wertentwicklung Landkreise im Hamburger Umland mithalten. Der Landkreis Lüneburg in Niedersachsen lässt beispielsweise auf Wertzuwächse im Bereich von knapp unter zwei Prozent pro Jahr hoffen. Der Quadratmeterpreis liegt hier mit 3404 Euro jedoch deutlich unter dem von Hamburg. Mit ebenfalls zwei Prozent Wertentwicklung kann der Landkreis Herzogtum Lauenburg rechnen, während der Kreis Stormarn nur auf 0,66 Prozent kommt.