Hamburg. Es sei keine Zeit für ideologische Debatten, sagt der Wohnungsverband. Vattenfall habe sogar Vorbereitungen für Rückbau unterbrochen.
Die Hamburger Wohnungswirtschaft appelliert an den Senat der Hansestadt, „ernsthaft und ohne ideologische Scheuklappen“ das Wiederanfahren des früheren Kohlekraftwerks Moorburg zu prüfen.
„Angesichts der dramatischen Situation infolge des sich abzeichnenden Mangels an Erdgas ist es unverzichtbar, darüber nachzudenken, eines der modernsten Kohlekraftwerke Deutschlands unverzüglich wieder in Betrieb zu nehmen, sollte das möglich sein“, hieß es in einer am Sonntag in einer gemeinsamen Erklärung des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), des Grundeigentümer-Verbands Hamburg, des BFW Landesverband Nord und des Immobilienverbands Deutschland.
Gaskrise: Kraftwerk Moorburg wieder hochfahren?
Jetzt sei keine Zeit für ideologische Debatten oder Befindlichkeiten. Stattdessen müsse der Hamburger Senat rasch herausfinden, ob das Kraftwerk Moorburg noch eine gewisse Zeit weiterlaufen kann. „Ausflüchte, dass das Wiederanfahren des Kraftwerks kompliziert sei, sind ein Schlag ins Gesicht der Menschen, die sich um ihre Zukunft sorgen. Fangen Sie endlich an und werden Sie Ihrer Verantwortung gerecht“, heißt es in der Aufforderung der Verbände.
Das Kohlekraftwerk Moorburg könne aus ihrer Sicht ein wichtiger Pfeiler bei der Versorgung von Privathaushalten und Unternehmen mit Energie sein. Der Energiekonzern Vattenfall habe vor einigen Wochen angesichts des Ukraine-Krieges sogar die Vorbereitungen für den Rückbau des Kohlekraftwerks Moorburg unterbrochen.
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Der Senat hält indes am Aus für Moorburg fest. Der zuständige Umwelt- und Energiesenator, Jens Kerstan (Grüne), hatte Anfang vergangener Woche gesagt, Moorburg werde nicht reaktiviert. Der Rückbau habe bereits begonnen.