Hamburg. Die Lufthansa-Tochter dünnt auf mehreren Strecken Verbindungen aus – ein Ziel fällt sogar komplett weg. Das ist konkret geplant.

Vor zwei Wochen kündigte der Lufthansa-Konzern an, den Flugplan im Juli auszudünnen. 900 Flüge sollen bei der Lufthansa und mehrere Hundert bei der Billigtochter Eurowings gestrichen werden. Nun steht fest, welche Hamburg-Verbindungen bei Eurowings davon betroffen sind.

Der Fokus der Anpassungen liege klar auf innerdeutschen Strecken, sagte Eurowings-Sprecher Matthias Eberle dem Abendblatt. Es solle Frequenz-Reduzierungen auf den Strecken von Fuhlsbüttel nach Düsseldorf, Köln, München und Stuttgart geben.

Flughafen Hamburg: Flüge nach Nürnberg werden ausgesetzt

„Als ,Streichkandidaten’ sehen wir zurzeit nur die Strecke nach Nürnberg, deren Bedienung wir vorübergehend aussetzen werden“, sagte Eberle. Die Verbindung sei ohnehin vergleichsweise schwächer ausgelastet.

Allerdings sind auch Auslandsziele von Flugstreichungen betroffen. „Auch auf Hamburg-Flügen nach Budapest, Göteborg oder Oslo wird es über den Sommer zu Frequenz-Reduzierungen kommen“, sagte Eberle.

Flughafen Hamburg: Eurowings will Urlaubsflüge absichern

Die Flugstreichungen werden laut der Fluggesellschaft vor dem Hintergrund vorgenommen, die Urlaubsflüge – auch ab Hamburg – in den nächsten Wochen bestmöglich abzusichern. Deshalb würden Verbindungen zu den Verkehrsspitzen aus dem Flugplan herausgenommen.

Nach der langen coronabedingten Zurückhaltung der Passagiere gebe es nun wieder einen „rasanten Buchungshochlauf“. Eurowings fliege inzwischen wieder rund 15.000 Flüge pro Monat. Das Streichvolumen von „mehreren Hundert Flügen“ im Juli entspreche Anpassungen im einstelligen Prozentbereich.

Flughafen Hamburg – in der Luftfahrt fehlt es an Personal

In der Luftfahrt hakt es nach dem Pandemie-Durchhänger an mehreren Stellen. Es gibt lange Schlangen an den Sicherheitskontrollen. Teilweise werden die Koffer nicht mit dem Passagier in derselben Maschine transportiert und stapeln sich in Airport-Bereichen. Flughäfen wie Amsterdam und London-Gatwick reduzieren die Zahl der Flüge und Passagiere im Sommer.

Der immer wieder dafür zu hörende Grund: Es fehlt Personal, das in der Covid-19-Krise abgebaut wurde oder die Branche zum Beispiel wegen des durch Kurzarbeit lange reduzierten Einkommens verließ.

Eurowings kann Großteil der Passagiere im eigenen Netz umbuchen

Für von Flugstreichungen betroffene Eurowings-Passagiere bestehe die Möglichkeit, innerhalb der Bundesrepublik auf die Deutsche Bahn umzubuchen. Auf Kurzstrecken mit mehreren Verbindungen pro Tag wie zwischen Hamburg und Köln könnten sie auch auf eine frühere oder spätere Maschine am gleichen Tag umgebucht werden.

„Unterm Strich zeichnet sich inzwischen ab, dass wir rund 75 Prozent aller von Planänderungen betroffenen Gäste zeitnah im eigenen Netz umbuchen können“, sagte Eberle. Dabei profitiere man auch von der Netzdichte anderer Schwesterairlines in der Lufthansa Group.

Bei Lufthansa sind Strecken nach München und Frankfurt betroffen

Auch das Ausdünnen des Lufthansa-Flugplans wird sich auf Hamburger Verbindungen niederschlagen. Die betroffenen Strecken waren aber von Anfang an klar: Die Kranich-Linie fliegt von Fuhlsbüttel nur nach Frankfurt und München. Die Streichungen beträfen die Wochentage Freitag, Sonnabend und Sonntag, hieß es vor zwei Wochen. Es entspreche fünf Prozent der geplanten Kapazität an den Wochenenden.