Hamburg. Probleme mit dem Gepäck von Urlaubern gibt es derzeit häufiger. Woran das liegt – und was es mit “herrenlosen“ Koffern auf sich hat.
Der Ärger bei Fluggästen ist groß: Derzeit dauert es bei einigen sehr lange – in den sozialen Medien berichten Passagiere von Wartezeiten von zum Teil mehreren Tagen – bis nach dem Urlauber auch dessen Gepäck wieder am Flughafen Hamburg angekommen ist.
Katja Bromm, Pressesprecherin des Airport, bestätigt, dass es derzeit zu Verzug beim Transport des Gepäcks kommen kann – erklärt jedoch auch, dass das nicht intern beschleunigt werden könnte. Denn Gepäck, das nicht mit nach Hamburg gekommen sei, könne auch nicht entladen und aufs Band gelegt werden. Derzeit gebe es europaweit Probleme.
Flughafen Hamburg: Fluggäste brauchen Geduld – Probleme in ganz Europa
Tatsächlich trifft derzeit an allen Flughäfen wiedererwachte Reiselust auf eine ausgedünnte Personaldecke, die Folge: Lange Wartezeiten sowohl für Fluggäste als auch für deren Gepäck. So hat die niederländische Airline KLM den Ticketverkauf über das lange Pfingstwochenende vollständig eingestellt, British Airways hat seit Anfang April schon Hunderte Flüge ausfallen lassen, Easyjet kündigte erst vor wenigen Tagen an, mehr als 200 Verbindungen nach London ausfallen zu lassen – und auch die Lufthansa hat mehrere innerdeutsche Verbindungen gestrichen, "vorsorglich" und "um operative Engpässe zu entzerren", wie die Airline gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland erklärte.
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Am Flughafen Düsseldorf sind die Probleme bei der Abfertigung inzwischen so groß, dass dort bereits die Forderung aufgebracht wird, die Sicherheitskontrolle, die wie in Hamburg von der Bundespolizei an einen privaten Dienstleister ausgelagert wurde, wieder zurück in staatliche Hand zu geben. Auch am größten deutschen Flughafen in Frankfurt am Main häufen sich die Probleme: Fraport-Chef Stefan Schulte stellte bei der Hauptversammlung des Flughafen-Betreiberkonzerns in der vergangenen Woche einen Reisesommer mit Problemen in Aussicht: Der Hochlauf des Flugverkehrs aus der Corona-Flaute laufe sehr schnell, dem gegenüber stehe Personalmangel bei Flughäfen, Airlines und Dienstleistern.
Flughafen Hamburg: Was es mit vermeintlich herrenlosem Gepäck auf sich hat
Die europaweiten Probleme summieren sich dann in einigen Fällen zu deutlichem Verzug beim Transport des Gepäcks. Das erklärt auch die verschiedentlich beobachteten Mengen von abgestellten, vermeintlich herrenlosen Koffern neben den Gepäckbändern am Flughafen Hamburg. Dabei handelt es sich um nachgeliefertes Gepäck, das zu bereits zuvor gelandeten Passagieren gehört.
Diese Gepäckstücke gingen jedoch weder verloren, noch blieben sie unbeaufsichtigt, erklärte Bromm. Vielmehr würden ankommende Koffer, die keinem Fluggast zugeordnet werden könnten, sicher verwahrt. Die Verteilung obliege dann den Airlines.