Hamburg. Neben „Aidaluna“ und “Mein Schiff 2“ sind weitere Schiffe von den Absagen betroffen – immer häufiger werden auch Routen geändert.
Die Omikronwelle des Coronavirus verdirbt immer mehr Reedereien ihre Pläne, die Kreuzfahrtsaison wieder anlaufen zu lassen. Die norddeutsche Reederei Aida Cruises mit Sitz in Hamburg und Rostock musste gleich für zwei Schiffe mehrere geplante Reisen streichen, auch die Hamburger Konkurrenz von Tui Cruises hat mehrere Kreuzfahrten kurzfristig abgesagt.
Betroffen sind „Aidabella“, „Aidaluna“, „Mein Schiff 1“ und „Mein Schiff 2“ – und auch andere Anbieter müssen Touren absagen oder umrouten.
Die „Mein Schiff 2“ wurde wegen Corona-Fällen bei der Besatzung kurz vor Beginn einer geplanten Karibik-Kreuzfahrt außer Dienst genommen – auf der „Mein Schiff 1“ wurden stattdessen einzelne Passagiere ausgeschlossen, weil Tui Cruises seine Auslastungsgrenzen kurzfristig nach unten korrigiert hat. Am vergangenen Sonnabend sollte die „Aidabella“ eigentlich von Dubai aus zu ihrer nächsten Reise in See stechen. Allerdings durchkreuzten „vereinzelte Fälle von Covid-19 bei der Crew“ während der damals noch laufenden Fahrt das Auslaufen, so Aida Cruises.
Aida streicht Kreuzfahrten wegen Corona-Fällen in der Crew
Dabei mussten alle Gäste an Bord und die Besatzung vollständig geimpft sein. Die Passagiere mussten sich dreimal vor Betreten des Schiffes testen lassen. Am Freitagmorgen seien die Passagiere schließlich über die Absage des Törns informiert worden, sagte ein Sprecher dem Abendblatt. Wie viele Passagiere betroffen waren, wollte er aus Wettbewerbsgründen nicht sagen.
Die Passagiere seien größtenteils noch in Deutschland über das Ausfallen der Reise informiert worden und erhielten ihr Geld vollständig zurück, hieß es. Auch die für nächsten Sonnabend geplante siebentägige Reise von Dubai aus wurde abgesagt. Erst am 5. Februar soll die nächste Reise wie gewohnt stattfinden, um den Gästen dann wieder „einen komfortablen Urlaub bei größtmöglicher Sicherheit mit dem gewohnten Service“ bieten zu können, hieß es in einem Statement.
Auch die Schwesterreederei Costa Crociere nimmt einen Meeresriesen vorübergehend außer Betrieb. Ebenfalls am vergangenen Sonnabend für 14 Tage wurden zwei Orienttrips der „Costa Firenze“ gestrichen. Dies geschehe wegen der „aktuellen, allgemeinen Pandemie-Situation“, hieß es. Am 5. Februar soll wieder ab Dubai gestartet werden.
Kreuzfahrten in die Karibik beliebt – auch Aida-Schiffe dort
Beliebtes Ziel der Reisen auf den Meereshotels ist zu dieser Jahreszeit die Karibik. Aida Cruises wird die Reisen dort nun auf zwei Schiffe fokussieren. Der Kreuzfahrtbetrieb der „Aidaluna“ wird für den Rest der laufenden Wintersaison eingestellt. Mehrere geplante Reisen mit Abfahrten vom 29. Januar bis Ende März wurden abgesagt. Das betrifft auch die vom 6. beziehungsweise 12. März bis zum 30. März geplante Reise aus der Karibik nach Hamburg.
- Urlaub trotz Corona: Lohnt sich frühes Buchen bei Reisen?
- Kreuzfahrten wieder gefragt – Boom im Frachtverkehr
- Reedereien fordern Boosterimpfungen auf Kreuzfahrten
Von den Ausfällen betroffene Passagiere könnten auf die „Aidadiva“ oder „Aidaperla“ umbuchen, die weiterhin Karibikreisen fahren. Als Grund wurden „veränderte Rahmenbedingungen“ genannt. Die „Aidaluna“ werde zunächst noch einige Wochen dort bleiben und anschließend ohne Passagiere über den Atlantik fahren und an die Elbe kommen, so der Sprecher. Ab dem 30. März soll sie von der Hansestadt aus nach Dover und Amsterdam ablegen.
Kreuzfahrt: „Mein Schiff 1“ nimmt Kurs auf die Karibik
Die „Mein Schiff 1“ lag am Montag in Santa Cruz auf Teneriffa. Zuvor hatte sie Gran Canaria angelaufen, Madeira und die Azoren wurden gestrichen, weil die Pandemielage dort unklar war. Nun nimmt sie Kurs Richtung Karibik. Am 31. Januar soll sie Tortola (Britische Jungferninseln) anlaufen – mit reduzierter Passagierzahl.
Auf die Fahrt in die Karibik verzichtet hingegen die MS „Amadea“. An Bord des ZDF-Traumschiffes gab es sieben positive Corona-Tests bei der Crew und zwei von Passagieren. Daher lief das Schiff vor einigen Tagen statt der Karibik Gran Canaria an, die Erkrankten und knapp 150 weitere Passagiere gingen von Bord.
Die restlichen rund 250 Passagiere führen nun die „alternative Kanarenkreuzfahrt“ durch, so der Bonner Reiseveranstalter Phoenix Reisen. Neue Gäste nimmt das Kreuzfahrtschiff am 30. Januar statt wie ursprünglich geplant in Montego Bay (Jamaika) nun in Las Palmas an Bord. Von dort geht es über mehrere Kanaren-Inseln, Madeira und Städte auf dem spanischen Festland über Menorca nach Mallorca.