Hamburg. Die “Mein Schiff 2“ der Hamburger Reederei war auf dem Weg in die Dominikanische Republik, als die Besatzung ein Boot entdeckte.

Die "Mein Schiff 2" der Hamburger Reederei Tui Cruises hat vor der Küste der Dominikanischen Republik 50 Geflüchtete aus Seenot gerettet. Die „Mein Schiff 2“ war am Montagabend (Ortszeit) nur mit der Besatzung an Bord in den dominikanischen Hafen La Romana unterwegs – auf dem Weg zu einer Kreuzfahrt, die wegen Corona-Fällen an Bord kurze Zeit später abgesagt wurde. Von der Brücke aus wurde etwa 35 nautische Meilen (rund 65 Kilometer) vor der Südküste des Karibikstaates ein kleines Boot entdeckt, wie Tui Cruises am Dienstag auf Nachfrage mitteilte.

Das Schiff habe den Kurs geändert und festgestellt, dass sich die 50 Menschen in dem Boot - darunter auch ein Kind - in akuter Seenot befanden. Alle wurden nach Angaben der Reederei sicher an Bord der „Mein Schiff 2“ genommen, medizinisch betreut und mit Wasser und Nahrung versorgt.

Kreuzfahrten: "Mein Schiff 2" rettet Geflüchtete aus Seenot

In Zusammenarbeit mit der Küstenwache der Dominikanischen Republik seien sie in La Romana an Land gebracht worden. Laut Tui Cruises waren die Geretteten Flüchtlinge aus dem Nachbarland Haiti. Wie es in der Dominikanischen Republik für sie weiterging, war zunächst unklar.

„Neben der Selbstverständlichkeit, dass es ein Gebot der Humanität ist, Hilfe zu leisten, verpflichtet auch das internationale Seerecht dazu, in Seenot geratenen Schiffen Hilfe zu leisten“, hieß es von der Hamburger Reederei. „Wir sind dankbar, dass die Besatzung der "Mein Schiff 2" gestern rechtzeitig vor Ort war und das Leben aller Menschen in dem Boot retten konnte.“ Zuerst hatte der Sender RTL über den Vorfall berichtet.

"Mein Schiff 2" muss Kreuzfahrt wegen Corona absagen

Die Kreuzfahrt allerdings, zu der die "Mein Schiff 2" am Freitag von La Romana aus starten sollte, wird nicht stattfinden: Nachdem mehrere Corona-Fälle bei der Besatzung nachgewiesen wurden, sagte Tui Cruises die Reise am Dienstag ab. Immer wieder müssen die großen Kreuzfahrtreedereien derzeit geplante Reisen absagen oder auf andere Routen ausweichen, weil es zu Corona-Infektion an Bord kommt.