Hamburg. Fassungslose Reisebüro-Mitarbeiter. Passagiere der 35-tägigen Superkreuzfahrt auf der “Mein Schiff 1“ aussortiert. Die Begründung.
- Drastische Maßnahme zwei Tage vor Beginn der Langzeitkreuzfahrt von Bremerhaven in die Karibik
- Gebuchte Kreuzfahrt-Passagiere der „Mein Schiff 1“ wurden kurzfristig aussortiert
- Hamburger Reederei Tui Cruises begründet die Gäste-Reduzierung mit strengeren Auslastungsgrenzen
Infolge der stark steigenden Zahl an Corona-Infektionen auf Kreuzfahrtschiffen hat die Hamburger Reederei Tui Cruise eine drastische Maßnahme ergriffen: Sie sortierte einen Teil der gebuchten Passagiere vor der Seereise wieder aus.
Betroffen ist die Langzeitkreuzfahrt der „Mein Schiff 1“ von Bremerhaven in die Karibik, die am Mittwochabend starten sollte. Nur zwei Tage vorher – am Montagabend – erhielten einige der gebuchten Passagiere die Nachricht, dass sie nicht mitfahren dürften, weil die Reederei die Kapazitäten nach unten angepasst habe.
Kreuzfahrt Hamburg: Tui Cruises schließt Passagiere aus
„Vor dem Hintergrund neuester Erkenntnisse und Erfahrungen der letzten Wochen haben wir uns kurzfristig dazu entschlossen, zum Schutz von Gästen und Besatzung auf längeren Reisen wieder strengere Auslastungsgrenzen einzuführen. Da die Anzahl der Gäste der für den 19.01.2022 geplanten Reise der ,Mein Schiff 1‘ aktuell darüber liegt, haben wir uns nach Abwägung aller Möglichkeiten dazu entschlossen, die Reise für eine kleinere Gruppe von Gästen kurzfristig zu stornieren“, hieß es in einer Mitteilung der Reederei.
Wer mitfahren durfte und wer nicht, entschied nicht das Los, sondern die Auswahl wurde nach dem Zeitpunkt der Buchung vorgenommen, wie Tui Cruises erklärte. Spätbucher gingen damit leer aus. Reiseportale im Internet berichten von erbosten Passagieren, die auf gepackten Koffern saßen, sowie von fassungslosen Mitarbeitern in Reisebüros, die diese 35-tägige Superkreuzfahrt ihren Kunden vermittelt hatten.
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Kreuzfahrt: Tui lädt Gäste wieder aus – wegen Omikron
Wie viele Gäste wieder ausgeladen wurden, teilte Tui Cruises nicht mit. Eine Sprecherin sagte auf Anfrage, dass die Reise nun mit 1650 Gästen starte, das seien etwa 55 Prozent der eigentlichen Kapazitäten. „Uns ist bewusst, dass dies eine große Enttäuschung für einige Kunden ist, die sich auf die Zeit an Bord gefreut haben.“
Es handele sich um eine einmalige Maßnahme, die nur für diese eine Reise wegen ihrer langen Dauer von mehr als fünf Wochen vorgenommen worden sei. Grund sei die schnelle Ausbreitung der Omikron-Variante, die eine Kapazitätsanpassung notwendig gemacht habe. Den aussortierten Kunden bietet die Reederei einen Preisvorteil von zehn Prozent für eine neu zu buchende Kreuzfahrt an. Das dürfte aber nur ein schwacher Trost sein.