Hamburg. Die Unsicherheit sei eine enorme Belastung für die Beschäftigten des Hamburger Unternehmens, moniert die Gewerkschaft.
Vor knapp zwei Wochen teilte Senvion mit, exklusiv mit Siemens Gamesa über den Verkauf ausgewählter europäischer Service- und Onshore-Geschäfte zu verhandeln. Eine finale Entscheidung werde bis Ende September erwartet, hieß es damals. Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) hatte den vergangenen Donnerstag als Datum für die Vertragsunterzeichnung genannt – doch bis jetzt gibt es von dem insolventen Hamburger Windanlagenhersteller keine Vollzugsmeldung. Und wahrscheinlich wird es sie so schnell auch nicht geben. Er gehe „eher von nächster oder übernächster Woche aus“, sagte ein Unternehmenssprecher auf Abendblatt-Anfrage.
Die IG Metall kritisierte die schleppenden Verhandlungen über den Teilverkauf. „Die Unsicherheit ist eine enorme Belastung für die Beschäftigten“, sagte Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste. Er hoffe deshalb auf eine möglichst schnelle Einigung mit Siemens Gamesa. „Mit der Übernahme des Service-Geschäfts hätten etwa 500 Beschäftigte in Deutschland eine langfristige Perspektive“, sagte Geiken. Den restlichen 900 der zuletzt noch 1400 Beschäftigten droht in den nächsten Monaten der Verlust des Arbeitsplatzes.
Senvion bekommt eine Transfergesellschaft
Als Erfolg wertet die Gewerkschaft den Start der Transfergesellschaft, in der die Beschäftigten für neue Aufgaben in anderen Unternehmen qualifiziert und dorthin vermittelt werden. In einem ersten Schritt wechselten zum 1. Oktober etwa 270 Mitarbeiter in die Transfergesellschaft, so die IG Metall. „Ihnen kann so hoffentlich eine Alternative zur Arbeitslosigkeit geboten werden“, sagte Geiken: „Dafür braucht es allerdings ausreichend Zeit. Deshalb werden wir uns weiter für eine längere Laufzeit der Maßnahmen einsetzen und die Gespräche mit den Landesregierungen und der Insolvenzverwaltung fortsetzen.“