Hamburg. Damit gewinnt der Insolvenzverwalter Zeit für Verkäufe von Unternehmensteilen. Mitarbeiter hängen weiter in der Luft.
Die Gläubigerversammlung beim insolventen Windanlagenbauer Senvion ist nach zwei Tagen am späten Mittwochabend zu Ende gegangen. Die Gläubiger und das Amtsgericht billigten den Insolvenzplan des Unternehmens und verschafften damit dem Sachwalter zusätzlichen Handlungsspielraum, verlautete am Donnerstag aus Unternehmenskreisen. Noch nicht entschieden sei jedoch über den Einstieg eines Investors.
Die Gespräche mit Interessenten laufen noch, sollen aber nun recht bald zu einem Abschluss gebracht werden. Ein offizielle Mitteilung von Senvion liegt bislang nicht vor.
1400 bis 1500 Mitarbeiter warten auf Klarheit
Die Senvion-Gläubiger waren am Dienstag zu ihren Beratungen zusammengekommen. Nach der Gläubigerversammlung sollte klar werden, wie viele der Arbeitsplätze in Deutschland verloren gehen. Senvion beschäftigt noch 1400 bis 1500 Mitarbeiter in Deutschland; mehrere Hundert Beschäftigte haben den Konzern bereits verlassen.
Senvion hatte im April Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet und sich auf die Suche nach Investoren begeben. Seit zwei Wochen ist klar, dass Senvion aufgeteilt wird und Teile seines Geschäftsbetriebs stilllegen muss. Die Turbinenfertigung in Bremerhaven mit 200 Mitarbeitern steht zum Jahresende vor der Schließung. Bereits in diesem Monat werden die ersten Kündigungen ausgesprochen. Die Investoren interessieren sich vor allem für den Service-Bereich und einzelne Ländergesellschaften.