Hamburg. Hamburger Kupferkonzern zahlt 380 Millionen Euro für belgisch-spanische Metallo-Gruppe. Wachstumsstrategie wird fortgesetzt.
Auch für einen Konzern wie Aurubis ist dieser Zukauf keine Kleinigkeit: Die Hamburger Kupferhütte übernimmt die belgisch-spanische Metallo-Gruppe für 380 Millionen Euro. Damit setze man die Wachstumsstrategie durch Stärkung des Recycling-Portfolios konsequent fort, teilte Aurubis mit.
Metallo hat sich den Angaben zufolge auf die Rückgewinnung von Nichteisenmetallen wie Kupfer, Zinn und Blei aus niedrig-metallhaltigen Altmaterialien spezialisiert. Mit rund 530 Beschäftigten an Standorten in Belgien und Spanien sei das Unternehmen führend in dieser Technologie und habe 2018 einen Umsatz von etwa einer Milliarde Euro erzielt. Das Geschäftsmodell von Metallo habe zum Ziel, alle eingesetzten Materialien zu werthaltigen und marktfähigen Produkten zu verarbeiten und damit einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft zu leisten.
Mehr Nachhaltigkeit
Der Zukauf ergänze die eigenen Stärken von Aurubis und stärke den Konzern im Hinblick auf die Nachhaltigkeit, heißt es. „Ich freue mich, bereits kurz nach meinem Einstieg bei Aurubis diese positive Nachricht bekannt geben zu können“, wird Roland Harings, seit Montag stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Aurubis, zitiert. Er ist designierter Nachfolger von Jürgen Schachler, der Ende Juni aus dem Unternehmen ausscheidet.
„Durch Megatrends wie Smart Home, E-Mobilität, Digitalisierung und erneuerbare Energien werden sowohl Mengenströme als auch die Komplexität sekundärer Rohstoffe signifikant zunehmen“, erklärte Schachler. Die Metallo-Gruppe sei eine Ergänzung für ein Investitionsprojekt, mit dem sich Aurubis auf die Verarbeitung komplexerer Einsatzmaterialien vorbereitet.
Umsatz von 10,4 Milliarden Euro
Das älteste der Metallo-Vorgängerunternehmen wurde 1919 in Belgien gegründet. Die Firma gehört der Investmentgesellschaft TowerBrook Capital Partners. Der Zukauf, der von Aurubis ohne eine Kapitalerhöhung finanziert werden soll, steht unter dem Vorbehalt der Freigabe durch die zuständigen Kartellbehörden, der Abschluss der Transaktion wird zum Jahresende erwartet. Auf die Nachricht reagierte die Aurubis-Aktie zunächst mit einem leichten Verlust, am Mittwochnachmittag lag sie jedoch um gut zwei Prozent im Plus.
Im vorigen Jahr hatte der Hamburger Konzern die Deutsche Giessdraht in Emmerich mit rund 110 Beschäftigten übernommen. Aurubis erzielte im Geschäftsjahr 2017/2018 einen Umsatz von 10,4 Milliarden Euro und einen Nettogewinn von 263 Millionen Euro. Weltweit arbeiten 6600 Menschen für das Unternehmen, in Hamburg sind es 2500.