Kopenhagen/Hamburg. Die Holsten-Mutter Carlsberg fährt ein sattes Minus ein. 2000 Arbeitsplätze sollen wegfallen. In Osteuropa bricht der Bier-Absatz weg.
Die Debatten um die traditionsreiche Hamburger Holsten-Brauerei gehen weiter. Nach den Diskussionen um die Verlagerung des Standortes weg von der Holstenstraße in Altona kommen nun schlechte Nachrichten rund ums Bier vom Mutterkonzern Carlsberg aus Kopenhagen. Der weltweit viertgrößte Bierbrauer hat sich nach einer milliardenschweren Abschreibung ein umfangreiches Sparprogramm verordnet und will rund vier Prozent seiner Belegschaft abbauen.
Vor allem wegen des schleppenden Geschäfts in Russland schrieb der Konzern im dritten Quartal 7,7 Milliarden Dänische Kronen (1 Mrd Euro) ab und rutschte damit unter dem Strich tief in die roten Zahlen. Das Management will nun großflächig den Rotstift ansetzen. „Die Entwicklung unseres Gewinns in den jüngsten Jahren war nicht zufriedenstellend“, sagte Vorstandschef Cees 't Hart.
Um profitabler zu werden sollen nun 2000 Arbeitsplätze gestrichen werden. Damit sollen unter anderem ab 2018 jährlich bis zu zwei Milliarden Kronen eingespart werden. Im Gegenzug fallen für die Maßnahmen Kosten in Höhe von insgesamt 10 Milliarden Kronen in den Jahren 2015 bis 2017 an, davon 8,5 Milliarden alleine im laufenden Jahr.
Das vergangene Quartal lief durchwachsen: So sank der Bierabsatz mit Marken wie Carlsberg, Tuborg, Holsten Pilsener oder Kronenbourg bereinigt um Zukäufe um drei Prozent auf 37,6 Millionen Hektoliter. Vor allem das Geschäft in Osteuropa schwächelte. Der Umsatz kletterte noch auf 18,3 Milliarden Kronen, nach 18,1 Milliarden Kronen ein Jahr zuvor.
Unter dem Strich fiel wegen hoher Wertberichtigungen ein Verlust von knapp 4,5 Milliarden Kronen an. Dabei machen dem Unternehmen vor allem die schwächelnden Märkte in Russland, aber auch in China zu schaffen. Ohne diesen Effekt hätte Carlsberg einen Gewinn in Höhe von 2,2 Milliarden Kronen erzielt.