Die Billigflug-Gesellschaft Transavia soll ausgebaut werden. Die Piloten von Air France erwägen einen langen Streik. Droht nach den Lufthansa-Ausfällen nun ein Chaos im Flugverkehr?

Paris. Air France streicht wegen eines Pilotenstreiks ab Montag rund die Hälfte aller Flüge. Die Passagiere würden informiert und zum Umbuchen aufgefordert, sagte Air-France-Chef Frederic Gagey am Sonnabend im französischen Rundfunk. Der Ausstand könne die Fluggesellschaft zehn bis 15 Millionen Euro täglich kosten. Die Piloten drohen im Streit um Sparmaßnahmen damit, eine ganze Woche lang nicht ins Cockpit zu steigen. Air France-KLM will – wie auch Lufthansa – mit einem Ausbau des Billigangebots Marktanteile zurückerobern.

Die Piloten der deutschen Airline hatten in den vergangenen beiden Wochen dreimal gestreikt, zuletzt am Mittwoch in München. Die Piloten-Gewerkschaft Vereinigung Cockpit drohte mit weiteren Ausständen.

Air France und Lufthansa werden von Billig-Rivalen wie Ryanair und Easyjet sowie von den rasant wachsenden arabischen Airlines wie Emirates und dem Air-Berlin-Partner Etihad unter Druck gesetzt. Den Sparbemühungen bei Air France stellt sich eine mächtige Gewerkschaft in den Weg. Sie verlangt unter anderem für die Piloten der Billigtochter Transavia dieselben Arbeitsverträge wie bei Air France.

Diese Rechte gelten für Passagiere

Air France-KLM setzt bei der Sanierung auf ihre Billigmarke Transavia. Die Sparte soll ihre Flotte binnen drei Jahren auf rund 100 Maschinen mehr als verdoppeln und bis 2017 einer der führenden Billigflieger in Europa werden. Ihre Direktverbindungen in Europa führt Air France-KLM mit denen der Tochter Hop! zusammen. Auf der Langstrecke will das Unternehmen mit einem aufgewerteten Angebot seiner Stammmarken wachsen. Die Frachterflotte wird dagegen kräftig eingedampft, wie Konzernchef Alexandre de Juniac ankündigte.

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In Deutschland pocht die Gewerkschaft mit der Streikwelle auf die Beibehaltung einer betriebsinternen Frührente für die 5400 Lufthansa-Piloten.