Die Kranich-Airline bestellt 25 Airbus A350-900 und 34 Boeing 777-9X für 14 Milliarden Euro. Bei der Lufthansa werden so 13.000 Arbeitsplätze gesichert.

Hamburg/Frankfurt. Dieser Milliarden-Auftrag wird die deutsche Industrie beflügeln – auch in Hamburg. Beim größten Flugzeugauftrag in der Geschichte der Lufthansa kommen die weltweit größten Hersteller Airbus und Boeing beide zum Zug.

Europas größte Airline kauft 59 neue Langstrecken-Jets von Boeing und Airbus zum Listenpreis von 14 Milliarden Euro. Die neue Flieger sollen bis zu ein Viertel weniger Sprit verbrauchen und vor allem alte Modelle ersetzen.

Zehntausende Beschäftigte am Luftfahrtstandort Hamburg erwarten von dem Großauftrag neue Perspektiven. Die Lufthansa, die zuletzt mit heftigen Turbulenzen zu kämpfen hatte und demnächst einen neuen Vorstandsvorsitzenden bekommt, ist einer der größten Arbeitgeber in Hamburg, ebenso Airbus.

Die Order umfasse 34 Boeing-Flugzeuge des Typs 777-9X sowie 25 Airbus A350-900, teilte die Lufthansa mit. Die erste Maschine werde 2016 ausgeliefert. Dafür würden ältere Boeing- und Airbus-Maschinen bis 2025 aus dem Dienst genommen.

Die Investition sichere allein bei der Lufthansa 13.000 Arbeitsplätze, erklärte der Konzern. Die neuen Jets werden von zwei Triebwerken angetrieben und sollen der Lufthansa zufolge ein Viertel weniger Kerosin verbrennen als heutige Modelle.

Die Einkaufstour ist überfällig, da die Lufthansa noch viele ältere Langstrecken-Flieger mit vier Turbinen wie den Boeing-Jumbojet 747-400 oder den Airbus A340 in der Flotte hat – die wesentlich mehr Sprit schlucken als neue Maschinen. Die Tankrechnung ist einer der größten Kostenposten. Allein dieses Jahr sind dafür sieben Milliarden Euro eingeplant.

Die Lufthansa betreibt derzeit eine Langestreckenflotte von 107 Flugzeugen. Die Kranich-Konzern ist weltweit der größte Airbus-Kunde. Mehr als die Hälfte der knapp 640 Flugzeuge der Gesellschaft und ihrer Töchter stammt aus den Werkhallen des europäischen Flugzeugbauers.

Die Lufthansa steckt derzeit in der größten Flottenmodernisierung ihrer Geschichte und hat – inklusive der neuen Flugzeuge – 295 Jets zu einem Listenpreis von 36 Milliarden Euro bestellt. Der Listenpreis wird aber selten wirklich fällig. In der Branche sind teils massive Rabatte üblich.