Die Teuerungsrate in Deutschland verharrt weiter auf niedrigem Niveau. Größte Preistreiber sind Nahrungsmittel und Energiekosten.
Wiesbaden. Die Inflationsrate in Deutschland bleibt deutlich unter zwei Prozent. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag auf Basis endgültiger Zahlen in Wiesbaden mitteilte, lagen die Verbraucherpreise im Juli 1,7 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Damit blieb der Preisauftrieb so hoch wie im Vormonat. Die Teuerungsrate in Deutschland verharrt somit weiter auf dem niedrigsten Stand seit Ende 2010.
Die Preissteigerung gegenüber dem Vorjahr wäre laut den Statistikern sogar noch deutlich niedriger ausgefallen, hätten die Preise für Verbrauchsgüter, zu denen unter anderem Lebensmittel und Kraftstoff gezählt werden, nicht überdurchschnittlich angezogen. Den Angaben zufolge lagen im Juli 2012 vor allem die Energiepreise mit einem Plus von 4,4 Prozent deutlich über dem Vorjahresniveau. Größter Preistreiber war hierbei der Posten Haushaltsenergie, der sich binnen Jahresfrist um 5,3 Prozent verteuerte.
+++ Inflation auf niedrigstem Stand seit Ende 2010 +++
+++ Teuerungsrate sinkt erstmals seit 2010 unter 2,0 Prozent +++
Für die Autofahrer gab es im Hauptferienmonat Juli wenig Grund zur Freude: Auch die Kraftstoffpreise zogen mit einem Plus von 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresniveau überdurchschnittlich stark an.
Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im gleichen Zeitraum mit einem Plus von 3,0 Prozent ebenfalls spürbar. Am stärksten fiel die Preissteigerung bei Mehl aus, das gegenüber Juli 2011 um 30 Prozent teurer wurde. Auch beim Zucker gab es mit einem Plus von 22,3 Prozent einen massiven Preisanstieg. Deutlich günstiger wurden dagegen Molkereiprodukte und Eier.
Hätte es den Preissprung bei Haushaltsenergie und Kraftstoff nicht gegeben, die laut den Statistikern rund ein Fünftel der Kosten privater Haushalte ausmachen, hätte die Inflationsrate im Juli 2012 den Angaben zufolge nur 1,1 Prozent betragen.