In attraktiven Wohnlagen nutzen Eigentümer einen Mieterwechsel, um bei Neuverträgen die Miete um bis zu 30 Prozent zu erhöhen.

Berlin. Der Deutsche Mieterbund ist erneut für eine gesetzliche Obergrenze bei Mietsteigerungen in Neuverträgen eingetreten. „Wo die Nachfrage da ist, schießen die Mieten in den vergangenen zwei bis drei Jahren richtig durch die Decke“, sagte der Direktor des Mieterbunds, Lukas Siebenkotten, am Mittwoch in Berlin.

Während es im laufenden Mietverhältnis bereits Beschränkungen gebe, könnten Neuvertragsmieten bislang einfach erhöht werden. Der Mieterbund schlägt deshalb auch hier eine Kopplung an den Mietspiegel vor. Die Mieten sollten nicht mehr als 10 bis 15 Prozent über den ortsüblichen Beträgen liegen.

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Rapide steigende Mieten seien dabei vorrangig ein Problem der Großstädte, sagte Siebenkotten. „In attraktiven Citylagen schlagen Eigentümer bei einem Mieterwechsel bis zu 30 Prozent auf die Mieten drauf“, kritisierte er auch im Gespräch mit den Dortmunder „Ruhr Nachrichten“. In ländlichen Gebieten vor allem in Ostdeutschland dagegen fielen die Mietsteigerungen deutlich geringer aus.

Besorgt zeigte sich Siebenkotten der Zeitung gegenüber auch über die Entwicklung bei den Nebenkosten: „Die Strompreise und die Heizkosten sind in den letzten Jahren überproportional stark gestiegen.“ Für Einkommensschwache werde die Wohnkostenbelastung zum Problem. Bei einem Nettoeinkommen von maximal 1500 Euro im Monat - immerhin 44 Prozent aller Haushalte – liege der Anteil der Wohnkosten an den Ausgaben bei deutlich über 40 Prozent. (dpa/abendblatt.de)