Nach dem überraschenden Dämpfer im August haben sich die deutschen Exporte im September wieder berappelt.

Wiesbaden. Gegenüber dem Vormonat nahmen im September die Ausfuhren um 3,8 Prozent, die Importe um 5,8 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden nach vorläufigen Ergebnissen mitteilte. Im Vergleich zum September 2008 waren die Ausfuhren allerdings um 18,8 Prozent und die Einfuhren um 16,3 Prozent niedriger.

Insgesamt wurden im September 2009 Waren im Wert von rund 70 Milliarden Euro ausgeführt und im Wert von 59,4 Milliarden Euro einführt, wie die Statistiker mitteilten. Damit erreichten die Exporte wieder das Niveau von Juli mit 69,9 Milliarden Euro. Im August 2009 waren die deutschen Exporte nach drei Monaten mit Zuwächsen unerwartet um 2,8 Prozent gesunken.

Der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Anton F. Börner, erklärte, der Erholungsprozess habe sich im September wieder leicht beschleunigt. „Dafür, dass sich dieser Prozess im letzten Quartal fortsetzen wird, sprechen schon statistische Effekte. Allerdings ist es noch ein weiter Weg zurück zu alten Exporterfolgen.“

Die Lage bleibe „weiterhin äußerst fragil“, sagte Börner in Berlin. Voraussetzung für die weitere Konjunkturerholung sei, dass die Versorgung der Unternehmen mit Krediten gesichert bleibe. „Gerade in der Phase wieder anziehenden wirtschaftlichen Wachstums haben die Unternehmen einen steigenden Finanzbedarf für Investitionen und Betriebsmittel“, erklärte der BGA-Präsident.

Minus von 22 Prozent in ersten neun Monaten

In den ersten neun Monaten führten Unternehmen Waren im Wert von 586,9 Milliarden Euro aus Deutschland aus, 22 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. In die Mitgliedstaaten der EU wurden im September im Wert von 45,7 Milliarden Euro versandt und Waren im Wert von 37,9 Milliarden Euro von dort bezogen. Gegenüber September 2008 sanken die Exporte in die EU-Länder um 16,3 Prozent, die Importe gingen um 16,5 Prozent zurück.

In die Länder außerhalb der Europäischen Union wurden den Angaben aus Wiesbaden zufolge Waren im Wert von 24,3 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 21,5 Milliarden Euro aus diesen Ländern importiert. Gegenüber September 2008 sanken die Exporte in die Drittländer um 23,1 Prozent und die Importe von dort um 15,8 Prozent.

Damit schloss die Außenhandelsbilanz im September mit einem Überschuss von 10,6 Milliarden Euro. Im September 2008 hatte der Saldo der Außenhandelsbilanz noch 15,3 Milliarden Euro betragen.