Im Prozess gegen Ex-Deutsche-Bank-Chef Breuer hat ein Zeuge gesagt, das es frühzeitig Hinweise auf die Lage im Medienkonzern gab.

München. Im Strafverfahren gegen den ehemaligen Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer hat ein früherer Kreditanalyst der Bank ausgesagt, es habe bereits lange vor der Pleite des Kirch-Konzerns 2002 Anzeichen für finanzielle Schwierigkeiten des Unternehmens gegeben.

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Die Verschuldung sei vier- bis viereinhalb Mal so hoch gewesen wie der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen. „Das ist für ein Medienunternehmen sehr viel“, sagte der Zeuge. Das Kreditengagement der Deutschen Bank sei intern „sehr prominent“ gewesen, da die Kreditabteilung das Darlehen ursprünglich abgelehnt habe. Der Vorstand habe es dann doch genehmigt.

In dem Verfahren geht es darum zu klären, ob Breuer in einem der vielen Zivilverfahren, die der im Sommer verstorbene Medienunternehmer Leo Kirch nach der Pleite seines Konzerns gegen Breuer und die Deutsche Bank angestrengt hatte, gelogen hat. Breuer hatte damals ausgesagt, er habe Informationen über Kirchs finanzielle Lage lediglich aus den Medien entnommen. Das hält die Staatsanwaltschaft für unwahr. Kirch hatte zeitlebens Breuer und die Bank für den Zusammenbruch seines Imperiums verantwortlich gemacht. (dpa/abendblatt.de)