Die Staatsanwaltschaft wirft dem Ex-Banker Breuer vor, im Zusammenhang mit der Milliardenpleite des früheren TV-Moguls Kirch gelogen zu haben.
München. Mit der ersten Zeugenaussage ist am Freitag vor dem Landgericht München der Strafprozess gegen Ex-Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer weitergegangen. Die Staatsanwaltschaft wirft Breuer vor, vor acht Jahren in einem der vielen Zivilverfahren um die Milliardenpleite von Leo Kirch gelogen zu haben. Befragt wurde der Stenograf Josef Hrycyk, der in der fraglichen Verhandlung am 5. November 2003 vor dem Oberlandesgericht München für die Deutsche Bank die Sitzung protokolliert hatte.
Breuer und die Bank hatten die Vorwürfe der Anklage stets zurückgewiesen. Aussagen will der Banker in dem Prozess aber zunächst nicht, hatte sein Anwalt Sven Thomas bereits in der vergangenen Woche angekündigt. Das Verfahren hatte eine ziemlich holprigen Start.
+++ Neuer Strafprozess gegen Breuer beginnt Ende November +++
Nach einer Justizpanne um die Schöffenbesetzung hatte der Prozess mit wochenlanger Verspätung erst am vergangenen Donnerstag wieder begonnen – und war nach Verlesung der Anklage gleich wieder vertagt worden, da die Verteidigung die Besetzung der Kammer mit nur zwei Berufsrichtern gerügt hatte. Schon die Anklageverlesung hatte sich nach einem Befangenheitsantrag gegen den Vorsitzenden Richter Anton Winkler um Stunden verzögert. (dpa/abendblatt.de)