Nach einem erneuten Gewinneinbruch kündigt der Elektronikkonzern einen weltweiten Stellenabbau an. 4500 Arbeitsplätze sind betroffen.

Amsterdam. Die Enttäuschung ist groß: Auch im dritten Quartal musste Philips einen massiven Gewinneinbruch hinnehmen. Die Konsequenz: Der niederländische Elektronikkonzern kündigt weltweit einen massiven Stellenabbau an. Der Gewinn ist von 524 Millionen Euro im vergangenen Jahr auf 76 Millionen Euro gefallen. Somit sieht sich Philips zu einem weltweiten Stellenabbau von 4500 Stellen gezwungen. Der Kahlschlag ist Teil des 800 Millionen Euro schweren Sparprogramms. Alleine in den Niederlanden sollen 1400 Jobs wegfallen, kündigt der seit April amtierende Vorstandschef Frans van Houten an. Es handele sich um „einen bedauerlichen, aber unvermeidlichen Schritt“, sagte der Konzernchef. Philips müsse aber „agiler, schlanker und wettbewerbsfähiger“ werden.

Der Elektronikkonzern befindet sich derzeit im Umbau: In der Zeit zwischen Juli und September sanken die Umsätze unter anderem wegen der Abspaltung der problemreichen TV-Sparte. Auch das Geschäft mit Unterhaltungselektronik lief eher mau. Die Umsätze fielen von 5,46 auf 5,394 Milliarden Euro. Operativ verdienten die Niederländer noch 273 Millionen Euro, ein Rückgang von fast 50 Prozent. An den mittelfristigen Wachstumszielen will der Konzern aber festhalten. Allerdings: Kurzfristig sieht van Houten keine grundlegende Verbesserung.

Ein Großteil der Stellen soll in den Niederlanden abgebaut werden. Der niederländische Gewerkschaftsbund FNV sagt, die Kürzungen betreffen zehn Prozent des dortigen Personalbestands. Betroffen seien vor allem Stellen im Management sowie in Abteilungen für Personal und IT. Wie der Stellenabbau andere Philips-Standorte treffen wird – darunter möglicherweise auch in Deutschland -, blieb zunächst unklar. Philips hatte die Zielsetzung für sein Spar- und Reorganisationsprogramm erst im vergangenen September um 300 Millionen auf 800 Millionen Euro angehoben.

(Reuters/abendblatt.de)