Der niederländische Elektronikkonzern Philips senkt seine Umsatzerwartungen. Als Reaktion brechen die Aktien des Unternehmens stark ein.
Amsterdam. Drastische Einbrüch der Philips-Aktie: Nachdem der Konzern eine Gewinnwarnung für das zweite Quartal ausgab, sanken die Akteinkurse des niederländische Elektronikkonzerns in den Keller. An der Amsterdamer Börse verloren sie kurz nach Handelseröffnung fast zwölf Prozent. Wegen des schwächeren Marktumfelds, setzte Philips die Gewinnerwartung für seine Licht-Sparte von April bis Juni runter - man rechnet jetzt nur noch mit einem Umsatzanstieg im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Schuld sind die höheren Kosten für Neuentwicklungen und Marketing. Das Quartalsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITA) werde etwa bei 85 Millionen Euro und damit deutlich unter früheren Erwartungen liegen.
Philips hatte schon im ersten Quartal einen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Im April zog der Konzern die Notbremse: Wegen anhaltender Verluste beim Verkauf von Fernsehgeräten wurde die traditionsreiche TV-Sparte ausgegliedert. Sie wird seitdem in einem Gemeinschaftsunternehmen mit dem chinesischen Bildschirmhersteller TPV Technology neu aufgestellt. Die Folge: auch die Konsumgüter-Sparte rechnet mit einem Umsatzrückgang im unteren einstelligen Prozentbereich. Philips reagiert und kündigt ein weiteres Kostensenkungsprogramm in den betroffenen Bereichen an.
Vor allem wegen Problemen im TV-Geschäft ist der Konzerngewinn im ersten Quartal 2011 um ein Drittel auf 138 Millionen Euro geschmolzen. Das waren 63 Millionen Euro weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Anzeichen für Probleme habe es zwar gegeben, deren Ausmaß sei aber eine „herbe Enttäuschung“, sagte der Analyst James Stettler von der Unicredit der Nachrichtenagentur Bloomberg.
(abendblatt.de/dpa)