Auf der CDU-Regionalkonferenz in Magdeburg benannte Kanzlerin Angela Merkel die Gefahren einer Umschuldung.
Magedburg. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat vehement vor der Umschuldungsdebatte im Falle Griechenland gewarnt. Wer jetzt einen Schuldenschnitt als Allheilmittel vorschlage, vergesse drei wesentliche Gefahren, sagte Merkel am Dienstag auf einer CDU-Regionalkonferenz in Magdeburg. Die Gefahr, dass dann auch andere Euro-Staaten den Weg einer Umschuldung suchten, um die Schuldenlast zu reduzieren, sei sehr groß. „Und dann wird niemand mehr in Europa investieren“, warnte die Kanzlerin. Außerdem mache eine Umschuldung etwa bei einem Land wie Griechenland erst Sinn, wenn es überhaupt in der Lage sei, seine Finanzen in den Griff zu bekommen. Dies setze einen Überschuss im Primärhaushalt und ernsthafte Reformen voraus.
Die dritte Gefahr einer Umschuldung sei die Ansteckungsgefahr für andere Euro-Länder. Deshalb sei der dauerhafte Euro-Rettungsschirm ESM so wichtig, weil erst dieser die Möglichkeit schaffe, eine Insolvenz eines Staates zu meistern, ohne dass die Krise auf andere Euro-Staaten übergreife. Erneut warb sie dafür, dass sie als Kanzlerin eine andere Position einnehmen müsse als etwa Wirtschaftswissenschaftler, die für die Folgen der Umsetzung ihrer Vorschläge keinerlei politische Verantwortung trügen. (Reuters)