Im zweiten Quartal 2011 zogen die Kosten je Arbeitsstunde um 1,4 Prozent an. Grund sind hohe Tarifabschlüsse und der Abbau von Kurzarbeit.
Wiesbaden. Hohe Tarifabschlüsse und der Abbau von Kurzarbeit haben die Arbeit in Deutschland erneut kräftig verteuert. Im zweiten Quartal 2011 zogen die Kosten je geleistete Arbeitsstunde im Vergleich zum Vorquartal saison- und kalenderbereinigt um 1,4 Prozent an, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden berichtete. Das sei der dritthöchste Quartalsanstieg seit Beginn der Berechnungen 1997. Zu Jahresbeginn waren die Arbeitskosten sogar um 2,2 Prozent gestiegen. Im europäischen Vergleich ist die Arbeitsstunde in Deutschland damit weiter überdurchschnittlich teuer.
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Von April bis Juni stiegen Bruttolöhne und -gehälter um 1,7 Prozent, die Lohnnebenkosten um 0,5 Prozent. Das geringere Plus bei den Lohnnebenkosten erklärten die Statistiker mit einem Rückgang an Krankheitstagen, die zu niedrigeren Kosten für die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall führten. Im Vergleich zum zweiten Quartal des Vorjahres stiegen die Arbeitskosten kalenderbereinigt um 4,4 Prozent – so stark wie seit dem zweiten Quartal 2009 nicht mehr.
Nach den jüngsten Daten für 2010 kostete die Arbeitsstunde die Arbeitgeber in Deutschland 29,20 Euro und damit 7,10 Euro mehr als ihre Gegenüber im EU-Schnitt bezahlen müssen. Am teuersten war Arbeit in Schweden, (35,90 Euro), Frankreich (33,10 Euro), und Luxemburg (32,80), am günstigsten in Bulgarien (3,10 Euro) und in Rumänien (4,30 Euro).
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Im Auftaktquartal 2011 verteuerte sich eine Stunde Arbeit in Deutschland im Vergleich mit dem ersten Quartal des Vorjahres kalenderbereinigt um 2,7 Prozent und damit genauso stark wie im EU-Schnitt. Die höchsten Wachstumsraten wiesen Länder mit niedrigem Kostenniveau aus, darunter Bulgarien (+ 7,8 Prozent), Ungarn (+ 5,6 Prozent), Rumänien (+ 4,5 Prozent) und die Slowakei (+ 3,8 Prozent). Aber auch in Frankreich zogen die Arbeitskosten mit 3,8 Prozent erneut kräftig an. Hingegen sanken sie im pleitebedrohten Griechenland dramatisch um 6,8 Prozent. (abendblatt.de/dpa)