Nach einer Studie soll Hamburg langfristig von der Energiewende in Deutschland profitieren. Dank Offshore-Windenergie.

Hamburg. Die Hamburger Wirtschaft könnte nach einer Studie langfristig von der Energiewende in Deutschland profitieren. Der Ausstieg aus der Atomenergie würde zwar die Energie verteuern, heißt es in einer Studie des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts HWWI im Auftrag der Hamburger Sparkasse (Haspa), die am Donnerstag in der Hansestadt vorgestellt wurde. Doch würde Hamburg darunter weniger leiden als andere Regionen in Deutschland. „Im Unterschied zu ihren internationalen Wettbewerbern hat die Hamburger Wirtschaft ihre Hausaufgaben bereits in vielen Bereichen erledigt“, sagte HWWI-Chef Thomas Straubhaar. Der Stromverbrauch pro Kopf liege unter dem Bundesdurchschnitt. Die Industrie verbrauche davon lediglich 20 Prozent, bundesweit seien es 27 Prozent.

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Es gebe nur eine Handvoll energieintensiver Betriebe, vor allem die beiden Raffinerien, die Kupferhütte Aurubis, die Aluminium- und die Stahlwerke. Sie verbrauchen den größten Teil des Hamburger Industriestroms. „Hier wird es kurzfristig zu Anpassungskosten kommen, aber das wird in der langfristigen Perspektive überschätzt“, sagte Straubhaar. „Das hat mich auch überrascht; ich hatte mit größeren Verwerfungen gerechnet.“ Zum einen gebe es jetzt schon Ausnahmeregelungen für diese Unternehmen, zum anderen sei die Anpassungsfähigkeit größer als erwartet.

Die Offshore-Windenergie und die dafür notwendigen neuen Netze werden gerade in Norddeutschland zu einer steigenden Wertschöpfung beitragen, heißt es in der Studie weiter. Dabei siedele sich die Produktion eher an den Rändern der Metropolregion an, die Entwicklung, Steuerung und Finanzierung jedoch im Zentrum. Dem Risiko der Stromverteuerung stünden so gewichtige Wachstumspotenziale gegenüber, von denen die Metropolregion Hamburg überdurchschnittlich profitieren werde.