Der Baseler Ausschuss verschärft die Eigenkapitalquote für Großbanken. Ackermann erwartet Renditeinbuße für viele Institute.

Frankfurt. Sie sind "too big to fail" - zu wichtig, als dass man sie scheitern lassen könnte. Damit Großbanken zukünftig nicht mehr in der Lage sind, Risiken einzugehen, die die ganze Wirtschaft ins Wanken bringen können, müssen sie ihre Eigenkapitalquote künftig erweitern. Der Baseler Ausschuss der Bankenaufseher hat beschlossen, das Kapitalpuffer für Großbanken zusätzlich zu erhöhen. Eine Eigenkapitalquote von 7,0 Prozent ist momentan Pflicht für alle Institute. Großbanken müssen zukünftig bis zu 9,5 Prozent Eigenkapital rücklegen, fast fünf Mal so viel wie bisher. Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann sieht von der Maßnahme auch kleiner institute betroffen: Der Druck gleichzuziehen steigt, sagt er.

Er erwartet dass sich Europas Banken vorerst mit geringeren Renditen begnügen müssten. Nach der verschärften Regulierung sind zunächst Eigenkapitalrenditen von 16 bis 19 Prozent vor Steuern realistisch, sagt er. Geringere Schwankungen in den Gewinnen könnten die Investoren aber veranlassen, ihre Renditeforderungen nach unten zu schrauben. Auf längere Sicht könnten erfolgreiche Institute aber wieder mit Renditen von 25 Prozent rechnen. Ackermann veranschlagte dieses Ziel schon vor der Krisefür die Deutsche Bank.

Derzeit würde Deutschlands größtes Geldhaus die Hürde mit 9,6 Prozent nur knapp überspringen. Die Auflagen müssen allerdings erst bis Ende 2018 voll erfüllt werden. Trotz der zusätzlichen Belastungen gilt die Deutsche Bank gerne als "systemrelevant", sagt Ackermann. Kunden nehmen diese Banken als besonders sicher wahr.

(abendblatt.de/Reuters)