Wegen der Turbulenzen auf den Kapitalmärkten hat die Deutsche Bank ihre Prognose gesenkt. 500 Stellen sollen gestrichen werden.

Frankfurt. Es war sein ehrgeizigstes Ziel: Josef Ackermann, scheidender Chef der Deutschen Bank gab noch zu Beginn des Jahres die klare Gewinnmaxime vor: 10 Milliarden Euro vor Steuern wollte er im laufenden Geschäftsjahr erwirtschaften. Doch wegen der Turbulenzen auf den Kapitalmärkten hat die Deutsche Bank ihre Prognose gesenkt. War es vorherzusehen? Ackermann hatte schon bei der Vorlage der Halbjahreszahlen im Juli das Erreichen der Ziele unter einen Vorbehalt gestellt: Die Märkte müssten sich stabilisieren. Doch die Schuldenkrise in Europa spitzte sich derweil immer schärfer zu und verdarb vielen Anlegern die Lust am Investieren. Entsprechend wird das operative Ergebnis deutlich hinter den Erwartungen zurückbleiben, sagt Ackermann. Für den Zeitraum Juli bis Ende September müsse die Bank zudem zusätzliche Abschreibungen auf Griechenland-Anleihen in Höhe von rund 250 Millionen Euro berücksichtigen. Im zweiten Quartal waren es bereits 155 Millionen Euro.

Als Reaktion auf die schwachen Geschäfte im Investmentbanking will die Deutsche Bank bis Ende März kommenden Jahres 500 Stellen vor allem außerhalb Deutschlands streichen.Für das dritte Quartal werde gleichwohl ein positives Ergebnis erwartet, sagte Ackermann. Die Bank sei zuversichtlich, in ihren klassischen Geschäftsfeldern in Summe ein Rekordergebnis zu erzielen. Finanzvorstand Stefan Krause hatte vor einigen Tagen erklärt, dass die Bank um ihr Rekordziel kämpfe. Gerade das Investmentbanking leide unter den Auswirkungen der Staatsschuldenkrise in Europa.

Deutsche-Bank-Aktien gaben bis 12.30 Uhr 5,8 Prozent auf 24,26 Euro nach.

(abendblatt.de/dapd)