Auch die Haspa soll eine solche Offensive fahren. Attraktive Kundengruppe der Ärzte und Apotheker im Visier.

Hamburg. Die Sparkassen attackieren das größte deutsche Genossenschaftsinstitut Ärzte- und Apothekerbank (Apobank). „Wir wollen bei den Heilberufen auf ähnlich hohe Marktanteile kommen, wie wir es von anderen Kundengruppen gewohnt sind“, sagte der zuständige Referent beim Dachverband DSGV, Thomas Grunwald, der „Financial Times Deutschland“ (Donnerstagsausgabe).

Wie ernst es den öffentlich-rechtlichen Instituten ist, zeigt laut Bericht das Beispiel der Sparkasse Köln-Bonn. Dort kümmerten sich seit Anfang April in zwei „Heilberufe-Centern“ neun Berater ausschließlich um die spezielle Klientel. Solch ein Aufwand rechne sich nur, wenn die Kundenzahl von derzeit 2000 dramatisch steigt. Ähnliche Offensiven hätten in den vergangenen Monaten auch die Stadtsparkassen in Hamburg und München ergriffen. Institute aus anderen größeren Städten sollten bald folgen.

Auf rund 60 Prozent beziffert die in Bonn beheimatete Apobank ihren Marktanteil bei niedergelassenen Ärzten; bei jungen Heilberuflern, die eine Praxis oder Apotheke gründen wollen, liege er bei 50 Prozent.

Die Sparkassen geben sich trotzdem optimistisch, bei der Apobank wildern zu können. „Wir wollen bei den Ärzten und Apothekern in Zukunft so auftreten, wie wir das auch anderen Segmenten tun“, sagte Grunwald. Konkrete Zielmarken nannte er zwar nicht. Bei gewerblichen Kundengruppen kommen die Sparkassen aber laut Zeitung normalerweise auf Marktanteile von wenigstens 40 Prozent. Bei den Ärzten und Apothekern dürften die kommunalen Institute davon weit entfernt sein.