Nach der Fusion von Commerzbank und Dresdner Bank sollen nun 340 Bankfilialen geschlossen werden. Zehn davon in Hamburg.
Berlin. Die Commerzbank will in Folge der Fusion mit der Dresdner Bank bis Ende 2012 ihre Filialen von 1540 auf 1200 reduzieren. In Hamburg sollen 20 "in direkter Nachbarschaft liegende Zweigstellen" zusammengelegt werden. Das hatte Erhard Mohnen, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Commerzbank in Hamburg, schon im März angekündigt. Stellen sollen aber nicht abgebaut werden. Die Zahl der jetzt knapp 3600 Hamburger Mitarbeiter solle sogar leicht steigen.
Nach der Fusion ist die Bank in Hamburg kräftig gewachsen. "Mit 370.000 Kunden beträgt unser Marktanteil 17,8 Prozent", so Mohnen. Das Geschäftsvolumen lag 2010 bei 64 Milliarden Euro. Mit dazu beigetragen hat das Geschäft mit vermögenden Privatkunden. Allein im Norden betreut das Institut Vermögen im Wert von fünf Milliarden Euro. "Wachstumstreiber war 2010 vor allem die Vermögensverwaltung im Wertpapiergeschäft. Hier ist das Volumen um einen dreistelligen Millionenbetrag gewachsen", so Bereichsleiter Volker Korella. Zugelegt hat die Bank laut Uwe Borges, der das mittelständische Firmenkundengeschäft leitet, auch im Geschäft mit Firmen. "Die Nachfrage nach Krediten ist 2010 noch zögerlich geblieben", sagte Borges. Doch im Rahmen des von der Commerzbank gestarteten "Programms für den Mittelstand" wurden im Norden 450 Millionen Euro an Firmenkrediten vergeben. Das Kreditvolumen für Firmen betrage vier Milliarden Euro.
Hamburg profitiert laut Borges von der Zusammenlegung der Institute. "Die Hansestadt ist nach Frankfurt unser zweitgrößter Standort", sagte er. Von Hamburg aus werden auch 230 Konzerne mit mehr als 250 Millionen Euro betreut, sagte Johannes Anschott, Leiter des Großkundencenters Nord. Darunter befinden sich auch 70 skandinavische Unternehmen, das Geschäft mit Großkunden sei um zehn Prozent gewachsen. Zugelegt habe auch der Bereich Erneuerbare Energien. Mit einem Neugeschäft von 900 Millionen Euro habe die Bank einen Rekord erreicht, so Leiter Jan-Philipp Gillmann.
Trotz der Reduzierung der Filialen wird die neue Commerzbank mit 1200 Filialen eines der dichtesten Zweigstellen in Deutschland haben. Bis zur Fusion mit der Dredner Bank hatte die Commerzbank 800 Filialen.