Es schwebt eine Wolke über der diesjährigen Cebit. Da besteht in der Branche kein Zweifel. Nur weiß keiner so genau, ob sie harmlos vorbeizieht - oder ob sie Vorbote eines regelrechten Unwetters ist. Das sogenannte Cloud Computing gehört zumindest zu den großen Themen der Messe. Der Ausdruck steht für das Auslagern von Diensten von lokalen Rechnern ins Internet. Ziel ist es, Speicherkapazität zu schaffen und gesicherte Daten von jedem Gerät abrufbar zu machen. Auch die Hamburger Info AG, zu deren Hauptgeschäft das Outsourcing von IT-Dienstleistungen gehört, ergänzt ihr Portfolio seit Kurzem um Cloud Services auf Basis von Microsoft-Technologien. Dadurch wurden 25 neue Stellen in der Hansestadt geschaffen.
Die Erschließung von Synergien werde zukünftig noch bedeutender, davon ist Thomas Stoek, Vorstandsmitglied der Info AG überzeugt. Als besondere Vorteile des Cloud Computings nennt er die Reduzierung des Zeitaufwandes bei der Bereitstellung neuer Dienste und die hohe Verfügbarkeit der Daten durch eine weltweite Rechenzentrumsinfrastruktur. Die Voraussetzungen für die Nutzung seien allerdings nicht zu unterschätzen. "Viele Mittelständler müssen zunächst ihre IT-Prozesse verändern, um überhaupt in der Lage zu sein, diese in die 'Wolke' zu verlagern", so Stoek.
Zudem haben viele Unternehmen Sicherheitsbedenken. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC unter Mittelständlern, nach der 70 Prozent, die kein Clouding nutzen, Sorge vor mangelhafter Datensicherheit als Argument anführten. "Eine konkrete Gefahr ist die unkontrollierte Nutzung der Services", sagt Thomas Stoek. Die Vorteile jedoch würden überwiegen - solange man die Wolke stets im Blick behält.