Der Internetkonzern Google will mehr als 1000 Arbeitsplätze in Europa aufbauen. Auch der Deutschland-Sitz in Hamburg könnte profitieren.
München. Google will in diesem Jahr massiv in Deutschland investieren. Der scheidende Vorstandschef Eric Schmidt sagte am Dienstag in München, das Internet-Unternehmen werde in diesem Jahr mehr als 1000 neue Stellen in Europa schaffen, darunter mehrere hundert im Forschungs- und Entwicklungszentrum in München.
„Wir hatten ein sehr, sehr gutes Jahr“, sagte Schmidt zum Abschluss der Internet-Konferenz DLD (Digital, Life, Design). „Aus diesen Gründen werden wir weiter investieren.“
Wie viele der neuen Jobs in der Deutschland-Zentrale in Hamburg entstehen werden, konnte ein Google-Sprecher auf Abendblatt-Anfrage noch nicht sagen.
„Geräte ohne Anschluss ans Internet sind nicht länger interessant“
Mit Blick auf den Wettbewerb mit neuen Internet-Schwergewichten wie Facebook sagte Noch-Konzernchef Schmidt: „Die Internet-Suche wird weiter sehr wichtig bleiben.“ Dies gelte vor allem mit Blick auf die immer schnellere Verbreitung von mobilen Geräten. Google verdient sein Geld vor allem mit der Platzierung von Werbung in den Ergebnissen seiner Internet-Suchmaschine.
„Geräte ohne Anschluss ans Internet sind nicht länger interessant“, sagte Schmidt. In zwei Jahren werde der Verkauf von Smartphones den PC-Absatz überholt haben. Die Entwicklung des schnelleren Mobilfunkstandards LTE werde die Internet-Nutzung mit Handys und anderen Geräten noch einmal erheblich verbessern. „Es ist interessant, dass Deutschland bei der Einführung von LTE eine führende Rolle in Europa hat.“
Schmidt hat am vergangenen Donnerstag überraschend seinen Rückzug von der Konzernspitze zum 4. April angekündigt. Sein Nachfolger als Vorstandsvorsitzender wird dann Larry Page, einer der beiden Google-Gründer.
Der 55-jährige Schmidt wird Google als Chef des Verwaltungsrats künftig vor allem nach außen vertreten. Google-Produktmanagerin Marissa Mayer sagte auf der Konferenz DLD, Google werde auch künftig von einem Triumvirat aus Schmidt, Page und dem zweiten Firmengründer Sergey Brin geführt.