Die konkurrierenden Flugzeugbauer Airbus und Boeing haben ihre Angebote für den Auftrag des US-Verteidigungsministeriums abgegeben.
Washington. Das Rennen um den Bau eines neuen Tankflugzeugs für die US-Streitkräfte geht in die heiße Phase: Die konkurrierenden Flugzeughersteller Airbus und Boeing gaben am Donnerstag und Freitag ihre Angebote für den milliardenschweren Auftrag des US-Verteidigungsministeriums ab. Airbus gehört zum europäischen Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS, viele US-Politiker favorisieren den heimischen Boeing-Konzern. Das Pentagon will bis zum 12. November entscheiden, wer den Zuschlag erhält.
Aus einer ersten Ausschreibung waren vor zwei Jahren EADS und dessen damaliger US-Partner Northrop Grumman siegreich hervorgegangen. Das US-Verteidigungsministerium erteilte den beiden Unternehmen damals den Zuschlag für den Bau von 179 Tankflugzeuge zum Preis von 35 Milliarden Dollar (28 Milliarden Euro). Nach Protesten aus dem US-Kongress wurde der Auftrag aber neu ausgeschrieben. Anfang März dieses Jahres stieg Northrop Grumman aus dem Bieterrennen aus mit der Begründung, die Richtlinien der Neuausschreibung favorisierten von vornherein den Konkurrenten Boeing.
Nach einigem Hin und Her entschied sich EADS, sich trotz des Ausstiegs von Northrop weiter um den Auftrag zu bewerben. Das 8.800 Seiten umfassende Airbus-Konzept wurde am Donnerstagabend auf einem Luftwaffenstützpunkt in Ohio eingereicht, wie EADS in Washington mitteilte. Das Tankflugzeug soll demnach auf dem Modell A330 beruhen, Boeing hingegen plant eine militärische Version seines Passagierflugzeugs 767. Das Unternehmen, das den Zuschlag erhält, kann auf lukrative Folge-Aufträge hoffen: Die 179 Tankflugzeuge sind nur die erste Tranche einer ganzen Flotte, für die insgesamt bis zu 100 Milliarden Dollar fließen könnten.