Positive Wirtschaftsprognosen kommen von den DIW-Forschern, die 2011 ein Wachstum von 1,0 Prozent und für 2013 von 2,4 Prozent sehen.
Berlin. Die deutsche Wirtschaft nimmt aus Sicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) wieder Fahrt auf. Nach 1 Prozent Wachstum in diesem Jahr erwarten die Forscher, dass das Bruttoinlandsprodukt im nächsten Jahr kräftig um 2,4 Prozent zulegen wird. Ausschlaggebend sei dafür die Nachfrage im Inland, sagte DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner am Mittwoch in Berlin. „Wegen des guten Arbeitsmarkts werden die Löhne kräftig steigen und so den privaten Konsum deutlich antreiben .“
trotz der Wachstumsdelle im Winter hätten die Unternehmen zuletzt neue Leute eingestellt, erklärte Fichtner. Die Stimmung in der Wirtschaft habe sich aufgehellt, weil die europäische Schuldenkrise zunächst eingedämmt sei. Steigende Löhne kämen nun auch in unteren Einkommensklassen an, die nun auch mehr ausgeben würden. „Reiche Menschen sparen mehr. Ärmere Menschen verwenden dagegen den größeren Teil ihres Einkommens für Konsumzwecke.“ Im vergangenen Jahr war die deutsche Wirtschaft um 3 Prozent gewachsen.
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Das DIW erwartet, dass die Preissteigerung in diesem und nächsten Jahr wegen der großen Nachfrage mit etwa zwei Prozent relativ hoch bleibe. „Für einen kräftigen Aufschwung sind die Inflationsraten aber alles andere als bedenklich.“ Die Europäische Zentralbank müsse aber wachsam bleiben.
Das Institut sieht Deutschland als Konjunkturlokomotive in Europa. In vielen europäischen Nachbarländern belasteten Sparprogramme die Wirtschaftsentwicklung, deutsche Importe würden sie vor allem in nächsten Jahr aber stützen, sagte Fichtner. Das BIP in der Eurozone werde in diesem Jahr um 0,4 Prozent schrumpfen, im nächsten Jahr um 0,9 Prozent wachsen. (dpa/abendblatt.de)