Berlin. Die deutsche Wirtschaftsleistung könnte aus Sicht des DIW in den nächsten Monaten leicht schrumpfen. „Es zeichnet sich wirklich eine Nachfrageschwäche auf breiter Front ab“, teilte der Konjunkturexperte des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Simon Junker, am Mittwoch in Berlin mit. Im letzten Vierteljahr 2011 werde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,2 Prozent kleiner ausfallen. „Einen weiteren Rückgang beim BIP im ersten Quartal 2012 – und damit eine technische Rezession – schließt das DIW Berlin nicht aus.“ Eine dauerhafte Schwäche der deutschen Konjunktur sieht das Institut aber nicht.
Vor allem in der Industrie deute sich ein Abschwung an, hieß es. Unternehmen und Verbraucher hielten sich mit Investitionen wegen der europäischen Schuldenkrise zurück. „Sobald die Unsicherheit bei den Unternehmen und Verbrauchern nachlässt, können Nachholeffekte durchaus wieder für kräftige Zuwächse der deutschen Wirtschaft sorgen“, sagte DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner.
Eine wirtschaftliche Belebung im Laufe des Jahres 2012 sei möglich. Dafür müsse die Krise aber schnell gelöst werden. „Sonst schlägt sich die Konjunkturschwäche in steigender Arbeitslosigkeit nieder – und das ist dann erst recht Gift für die Nachfrage.“ (dpa)