Zum vierten Mal in Folge steigt die Prognose der ZEW-Experten für die deutsche Konjunktur und erreicht den höchsten Stand seit Juni 2010.

Mannheim. Die deutsche Konjunktur befindet sich weiter im Aufwind: Finanzmarktexperten betrachten die Lage der deutschen Konjunktur so positiv wie seit Juni 2010 nicht mehr. Dies teilte das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag mit. Die Konjunkturerwartungen für den März stiegen demnach im Vergleich zum Vormonat unerwartet stark um 16,9 Punkte auf 22,3 Punkte – und damit zum vierten Mal in Folge.

„Im Moment scheint die Krise im Euroraum eine Atempause eingelegt zu haben. In Deutschland dürfte zudem die günstige Lage am Arbeitsmarkt dazu beitragen, dass die Binnenwirtschaft weiterhin konjunkturelle Impulse gibt“, sagte ZEW-Präsident Wolfgang Franz. Dank der günstigen Lage am Arbeitsmarkt gingen von der Binnenwirtschaft konjunkturelle Impulse aus. Risiken blieben jedoch aufgrund der Konjunkturschwäche in wichtigen europäischen Volkswirtschaften und den Verwerfungen im Bankensektor bestehen.

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Nur noch 13,5 Prozent der befragten Experten befürchten eine Verschlechterung der Konjunktur in den nächsten sechs Monaten, während 35,8 Prozent eine Verbesserung erwarten. Der Indikator für die aktuelle konjunkturelle Lage sank geringfügig um 2,7 Punkte, bleibt aber mit 37,6 Punkten deutlich im positiven Bereich.

Die Commerzbank teilte den Optimismus der Studie, wies aber daraufhin, dass erst positive Werte aus den Unternehmen durch die März-Zahlen der Einkaufsmanagerindizes und des ifo-Geschäftsklimas wirklich Aufschluss über die konjunkturelle Situation gäben.

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Auch die Konjunkturerwartungen für die Eurozone sind im März um 19,1 Punkte auf 11 Punkte gestiegen. Die aktuelle Konjunkturlage blieb mit einem Plus von 0,7 Punkten bei minus 48,4 Punkten beinahe unverändert. Die ZEW befragte für die Studie im Zeitraum vom 27. Februar bis 12. März 285 Analysten und institutionelle Anleger. (dpa/abendblatt.de)