Die Aktien von Allianz, Siemens und BASF führten die Verliererliste mit Abschlägen zwischen 1,4 und 1,1 Prozent an. Die drei Werte vereinen mehr als ein Viertel der gesamten Dax-Gewichtung auf sich.

Frankfurt/Main. Kursverluste mehrerer Dax -Schwergewichte haben am Freitag die Erholung am deutschen Aktienmarkt zunichte gemacht. Die Aktien von Allianz, Siemens und BASF führten die Verliererliste mit Abschlägen zwischen 1,4 und 1,1 Prozent an. Die drei Werte vereinen mehr als ein Viertel der gesamten Dax-Gewichtung auf sich.

Der deutsche Leitindex selbst verlor 0,5 Prozent auf 6946 Zähler, nachdem er kurz nach Handelsstart noch die psychologisch wichtige Marke von 7000 Punkten zurückerobert hatte. Auf Wochensicht verzeichnete der Dax bis Freitagnachmittag damit ein Minus von mehr als zwei Prozent. Der EuroStoxx50 notierte 0,8 Prozent schwächer bei 2510 Zählern. An den US-Börsen zeichnete sich ebenfalls ein verhaltener Handelsstart ab. Dort werden am Nachmittag (15.00 Uhr MEZ) die US-Absatzzahlen neuer Eigenheime für Februar veröffentlicht.

Händler fanden für die Kursbewegung der Siemens- und BASF-Aktie zunächst keine Erklärung. Ein Börsianer verwies auf das generell dünne Volumen, wodurch sich schon kleinere Ausschläge bei schwer gewichteten Titeln stärker bemerkbar machen. Das Umsatzvolumen lag im Dax am Mittag mit einer Milliarde Euro rund ein Drittel unter dem Niveau vom Donnerstag zur gleichen Zeit.

Die Allianz-Titel belasteten vorsichtige Töne von Konzernchef Michael Diekmann, der auch für 2012 mit Gegenwind rechnet. Europas größter Versicherungskonzern peilt in diesem Jahr einen operativen Gewinn zwischen 7,7 und 8,7 Milliarden Euro an.

Das Kursplus der Adidas -Papiere erwies sich nur als Strohfeuer. Im Zuge des überraschend hohen Gewinns des Erzrivalen Nike legten die Titel zunächst um bis zu 1,1 Prozent zu, notierten im Handelsverlauf dann aber 0,4 Prozent schwächer. Börsianer machten dafür Gewinnmitnahmen verantwortlich. Auch die Puma -Aktie nahm nicht so recht Fahrt auf und tendierte im MDax nahezu unverändert bei 264 Euro.

Weiterhin gefragt waren im MDax die Papiere von Lanxess, die nach einem Vortagesplus von 8,5 Prozent noch einmal um 2,9 Prozent nach oben gingen. Händlern zufolge profitierten die Titel weiterhin von den optimistischen Aussagen des Chemiekonzerns zum ersten Quartal.

Auf der Verliererseite standen im Nebenwerte-Index die Anteilsscheine von Sky Deutschland mit einem Minus von 2,9 Prozent ganz oben. Händler verwiesen auf einen Bericht der „Bild“-Zeitung, der noch einmal darauf verwies, dass die Deutsche Telekom Sky alle Rechte für die Live-Übertragung der Fußball-Bundesliga abluchsen will. Ein Bieterwettstreit zwischen der Telekom und Sky zeichnete sich schon seit längerem ab. Die Interessenten müssen Anfang April ihre Gebote beim Ligaverband DFL vorlegen.

Im TecDax machten einige Solarwerte Boden gut, nachdem am Donnerstagnachmittag bekanntgeworden war, dass die geplanten Förderkürzungen doch nicht so harsch ausfallen könnten wie erwartet. Zusätzlich gestützt von einer Hochstufung der WestLB gehörten die Titel von SMA Solar mit einem Aufschlag von 2,9 Prozent auf 36,05 Euro zu den größten Gewinnern im TecDax. Analyst Peter Wirtz nahm die Aktien auf „add“ von „neutral“ herauf und verwies auf einen anhaltenden Installations-Boom von Solaranlagen in Deutschland. Die Aktien von Solarworld gewannen ein Prozent, die Papiere von Centrotherm drehten nach einem starken Handelsstart indes ins Minus und verloren 0,8 Prozent.

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