Wegen eines kurzfristig angesetzten Warnstreiks beim Bodenpersonal am Berliner Flughafen Tegel sind am Freitag rund 30 Flüge ausgefallen. Betroffen waren vor allem Verbindungen nach Frankfurt am Main, München und Stuttgart, wie ein Flughafensprecher sagte. Infolge des dreieinhalbstündigen Ausstands habe es zudem Verspätungen von bis zu 90 Minuten gegeben.

Berlin. Wegen eines dreieinhalbstündigen Warnstreiks des Bodenpersonals sind am Freitag auf dem Berliner Flughafen Tegel rund 30 Flüge ausgefallen. Betroffen von dem kurzfristig angesetzten Ausstand waren vor allem Verbindungen nach Frankfurt am Main, München und Stuttgart, wie ein Flughafensprecher sagte. Zudem gab es Verspätungen von bis zu 90 Minuten. Die Gewerkschaft ver.di drohte den Arbeitgebern mit weiteren Streiks. Der Bodendienstleister GlobeGround appellierte an die Gewerkschaft, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Zu dem Warnstreik hatte ver.di aufgerufen, um in den festgefahrenen Tarifverhandlungen für die 1.500 Beschäftigten bei GlobeGround den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen. Die Gewerkschaft fordert vier Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten. Der Flughafen Schönefeld war von der Aktion nicht betroffen.

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Bis zu 250 der etwa 300 Mitarbeiter der Frühschicht legten nach ver.di-Angaben die Arbeit nieder. Verhandlungsführer Jens Gröger zeigte sich auf dapd-Anfrage mit der Resonanz zufrieden. Aus Sicht der Gewerkschaft hätte der Streik nicht besser laufen können. Gröger wies darauf hin, dass die Arbeitgeber jederzeit die Möglichkeit hätten, ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. Sollten sie das aber nicht tun, „müssen sie damit rechnen, dass es zu weiteren Warnstreiks kommt“.

Der Flughafensprecher sagte, der Ausstand habe den Flugplan durcheinandergewirbelt. „Insgesamt sind wir aber mit einem blauen Auge davongekommen“, fügte er hinzu. Er rechnete damit, dass es noch bis zum Nachmittag Verspätungen geben könnte.

Der Geschäftsführer von GlobeGround, Bernhard Alvensleben, sagte auf dapd-Anfrage, es habe „kein großes Chaos“ in Tegel gegeben. „Es konnten sehr viele Flüge abgefertigt werden.“ Alvensleben räumte aber ein, dass wegen der „Einschränkungen in der Abfertigung“ den Passagieren das Gepäck teilweise nachgeschickt werden muss.

Der Geschäftsführer sagte weiter, „aus unserer Sicht können nur Verhandlungen und nicht Streiks zu Lösungen führen“. Es gebe keine Alternative zu Gesprächen. „Dazu fordern wir die Gewerkschaft auf, für Verhandlungen stehen wir zur Verfügung“, betonte Alvensleben.

Die Beschäftigten bei GlobeGround erledigen an den Flughäfen Tegel und Schönefeld nach Gewerkschaftsangaben etwa 80 Prozent der Passagier- und Gepäckabfertigung.