Das Kabinenpersonal von British Airways befindet sich im Ausstand. Drei Tage soll der Streik dauern. Ein Einigungsversuch war in letzter Minute gescheitert.
London. Die Flugbegleiter von British Airways haben in der Nacht zum Sonnabend einen dreitägigen Streik begonnen. Mit dem Ausstand ab Mitternacht wollen sie ihre Forderungen nach mehr Geld und gegen höhere Arbeitsbelastungen durchsetzen. Zuvor war am Freitag ein letzter Versuch gescheitert, den Streik der rund 12.000 Flugbegleiter doch noch abzuwenden. BA-Chef Willie Walsh entschuldigte sich bei YouTube bei Tausenden betroffenen Reisenden und sprach von einem „schrecklichen Tag für BA“.
Das Kabinenpersonal wehrt sich gegen einen geplanten Stopp von Lohnerhöhungen in diesem Jahr, die Einführung von Teilzeitarbeit für 3.000 Beschäftigte und eine Reduzierung der Flugteams von 15 auf 14 Personen bei Langstreckenflügen. Die Geschäftsleitung hat die Maßnahmen als überlebenswichtig bezeichnet.
Es sei „zutiefst bedauerlich“, dass die Gewerkschaft ein Angebot zu Bezahlung und Arbeitsbedingungen zurückgewiesen habe, sagte Walsh. Dieses Angebot verliere mit Beginn des Streiks seine Wirkung. Auch Premierminister Gordon Brown hatte die Gewerkschaft Unite noch am Freitag aufgefordert, auf den Ausstand zu verzichten. Eine Sprecherin der oppositionellen Konservativen kritisierte, im Kampf gegen die Rezession sei „das letzte, was wir brauchen“, dass die Gewerkschaften „das Land gegen Lösegeld als Geisel halten“.
Um die Auswirkungen des Streiks möglichst gering zu halten, hat British Airways Maschinen von Konkurrenten gechartert, in anderen Abteilungen Freiwillige als Ersatz für das Kabinenpersonal organisiert und Reisende auf andere Flüge umgebucht. Am Sonnabend und Sonntag sollten jeweils 49.000 Passagiere abgefertigt werden. An einem durchschnittlichen März-Wochenende sind es pro Tag 75.000. Am Londoner Flughafen Heathrow sollten mehr als 60 Prozent der BA-Langstreckenflüge wie geplant stattfinden, bei den Kurzstrecken allerdings nur rund 30 Prozent.
Der Ausstand soll nach den Plänen der Gewerkschaft bis einschließlich Montag dauern. Am 27. März soll ein viertägiger Streik folgen, der erhebliche Auswirkungen auf den Osterreiseverkehr haben würde.