Erneuter Streik des Kabinenpersonals bei der Fluggesellschaft British Airways: Auch der Hamburger Flughafen ist betroffen.
London/Hamburg. Der zweite Streik bei der Fluggesellschaft British Airways binnen einer Woche durchkreuzt kurz vor Ostern die Pläne Zehntausender Reisender. Seit Sonnabend fielen am Flughafen London Heathrow, einem der wichtigsten Drehkreuze der Welt, rund 220 Flüge aus. So wurden auch zwei von drei Flügen der British Airways (BA) gestrichen, die gestern von Hamburg nach London gehen sollten.
Das große Chaos blieb aber aus: "Von den Flugstreichungen waren vermutlich einige Hundert Passagiere betroffen", sagte Flughafen-Sprecherin Stefanie Harder dem Abendblatt. "Meist werden die Fluggäste vorab auf andere Anbieter umgebucht oder in einer größeren Maschine gebündelt transportiert." Am Montag sieht es nach Angaben des Flughafens ähnlich aus: Zumindest die beiden BA-Maschinen, die Hamburg am Vormittag verlassen sollen, werden ausfallen.
Insgesamt streiken die 12 000 Flugbegleiter vier Tage lang, um gegen die Sparpläne der verlustreichen Fluglinie zu protestieren. Diese beinhalten unter anderem einen Stopp von Lohnerhöhungen sowie Teilzeitarbeit für 3000 Beschäftigte. BA-Chef Willie Walsh nannte den Arbeitskampf "vollkommen ungerechtfertigt". Er ruiniere die Osterpläne "Tausender hart arbeitender Menschen".
Die Gewerkschaft Unite drohte mit weiteren Streiks, falls BA nicht einlenke. Über die Osterferien selbst soll es allerdings keinen neuen Ausstand geben. Der letzte Streik hatte das Unternehmen nach eigenen Angaben täglich rund sieben Millionen Pfund (7,77 Millionen Euro) gekostet. 2009 hatte das Unternehmen einen Verlust von 400 Millionen Pfund gemacht.