Seit diesen Sonntag gelten bei der Bahn höhere Tarife. Mit diesen Tipps können Passagiere trotzdem sparen.

Berlin. Von der Bahn gibt es in diesen Tagen wenig Positives zu hören. Die erste schlechte Nachricht: Mit dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember wurden erneut die Preise erhöht. Im Schnitt werden Fahrkarten im Nah- und Fernverkehr 1,8 Prozent teurer. Die meisten Pauschalangebote, etwa die Sparpreise oder das Schönes-Wochenende-Ticket, steigen allerdings nicht im Preis.

Der maximale Preis für ein ICE-Fernzug-Ticket in der zweiten Klasse – etwa von Flensburg nach Garmisch-Partenkirchen – steigt damit um zwei Euro auf 129 Euro. Laut Bahn liegen die Preissteigerungen bei 85 Prozent der Tickets unter zwei Euro. Stärker steigen die Preise im Regionalverkehr: Einzelfahrkarten genauso wie Wochen-, Monats- oder Jahreskarten kosten dann durchschnittlich 2,2 Prozent mehr. Die meisten Preissteigerungen liegen laut Bahn trotzdem unter einem Euro.

Die BahnCard 25 kostet weiterhin 57 Euro für die zweite Klasse, die Jugend-BahnCard 25 weiter zehn Euro. Teurer wird die BahnCard 50, deren Preis für die zweite Klasse um fünf Euro auf 230 Euro steigt. Dafür können BahnCard-Inhaber künftig in 118 Städten – statt bislang 115 – kostenlos mit dem öffentlichen Nahverkehr weiterfahren.

Alle zuggebundenen Tickets – also die Dauer-Spezial-Angebote genauso wie der Sparpreis-25 und Sparpreis-50 – können künftig umgetauscht oder zurückgegeben werden. Dabei fällt dann – wie bei anderen Fahrkarten ab dem ersten Geltungstag – eine Gebühr von 15 Euro an.

Jeder ICE soll für bis zu zwei Tage in die Werkstatt

Doch nicht nur auf höhere Preise müssen sich die Kunden der Deutschen Bahn einstellen: Alle Intercity-Express-Züge müssen zur Reparatur in die Werkstätten. Das Projekt mit dem Namen „ReSET 2010“ soll Mitte Januar starten und bis Anfang März dauern, wie ein Bahnsprecher sagte. „Wir machen eine Frühjahrinspektion außerhalb der Hauptreisezeit. Die Kunden sollen so gut wie nichts davon mitbekommen“, sagte der Sprecher und bestätigte damit einen Bericht des „Focus“.

In den Werkstätten würden unter anderem defekte Türen, Toiletten und Klimaanlagen repariert sowie Schönheitsreparaturen vorgenommen. Zu der Darstellung des „Focus“, wonach derzeit ein Wartungsstau bestehe, sagte der Sprecher: „Es kann schon sein, dass es teilweise einen Wartungsstau gibt.“ Jeder ICE soll laut Bahn für bis zu zwei Tage in der Werkstatt überholt werden. Einige der Züge könnten in dieser Zeit durch die weniger komfortablen Intercity-Züge (IC) ersetzt werden. Auf manchen Strecken sollen auch aneinander gekoppelte Doppelzüge getrennt werden und als Einzelzüge fahren. Dem „Focus“ zufolge hat die Bahn für die Mitarbeiter in den Werkstätten für die Zeit vom 11. Januar bis zum 12. März eine Urlaubssperre verhängt und Sonderschichten eingeplant.

In den kommenden Jahren sollen 14.000 Jobs verschwinden

Und die dritte schlechte Nachricht: Die Deutsche Bahn will in den kommenden fünf Jahren rund 14.000 Stellen im gesamten Konzern abbauen. Das geht nach Informationen des Tagesspiegel (Montagausgabe) aus der Mittelfristplanung des Unternehmens hervor, die der Aufsichtsrat vergangene Woche zur Kenntnis genommen hat. Ein Mitglied des Aufsichtsrats sagte der Zeitung, die Zahl von 14.000 Stellen sei nicht außergewöhnlich hoch. In der Vergangenheit habe die Bahn zum Teil über mehrere Jahre hinweg jeweils 10.000 Arbeitsplätze gestrichen. Bis Ende 2010 sind betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen. Die Pläne sind Teil des Sparprogramms „React“, mit dem die Bahn die Folgen der Krise bewältigen will. Ein Bahn-Sprecher wollte die Angaben nicht bestätigen.