Die Regierung von US-Präsident Barack Obama greift durch. 75 hoch bezahlte Manager müsser mit drastischen Einbußen ihrer Einkommen rechnen.

Washington. Nach der teils drastischen Kürzung der Bezüge für 175 Spitzenmanager der Privatindustrie im Oktober geht die US-Regierung von Präsident Barack Obama jetzt weiteren Topmitarbeitern an den Geldbeutel. Das Finanzministerium verkündete am Freitag Einkunftsbegrenzungen für je 75 hoch bezahlte Beschäftigte in vier Unternehmen, die zum Überleben umfangreiche Regierungskredite in Anspruch genommen haben. Betroffen sind der Versicherungskonzern AIG, das Finanzinstitut Citigroup, der Automobilkonzern General Motors und dessen Finanzeinrichtung.

So darf das direkt auf ein Bankkonto überwiesene Gehalt dieser Mitarbeiter künftig nicht höher als 500.000 Dollar (rd. 340.000 Euro) im Jahr sein und allenfalls 45 Prozent der Gesamtbezüge unter Einschluss von Boni ausmachen. Den Rest der Einkünfte gibt es nur in Form von Firmenaktien, die zum Teil erst nach Jahren verkauft werden dürfen. Hintergrund der Regulierungen ist die weit verbreitete öffentliche Empörung über Gehälter und Boni in teils schwindelerregender Höhe ausgerechnet bei den Unternehmen, die mit Hilfe der Steuerzahler vor dem Absturz gerettet wurden.

In einer ersten Kürzungsrunde hatte das Finanzministerium die Bezüge der jeweils 25 höchstbezahlten Manager von sieben Unternehmen beschnitten, die durch Regierungskredite gestützt worden sind. Betroffen waren seinerzeit auch Bank of America sowie Chrysler und dessen Finanzeinrichtung.

Die am Freitag verkündete zweite Runde trifft nun die Gruppe der 75 am nächstbesten bezahlten Mitarbeiter, aber nur noch in vier der Unternehmen. Bank of America hat am 9. Dezember alle Regierungskredite zurückgezahlt und ist daher von den zusätzlichen Regulierungen der Bezüge nicht betroffen. Chrysler wurde ausgenommen, da es dort bis auf eine Ausnahme keine Mitarbeiter gibt, deren Gesamtbezüge über jährlich 500.000 Dollar hinausgehen. Das teilte der für die Regulierung zuständige Sonderbeauftragte Kenneth Feinberg vom Finanzministerium mit.