Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann hat es vorgemacht und sich öffentlich gegen die Annahme von Bonuszahlungen entschieden. Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) appelliert heute an die Investmentbanker, diesem Beispiel zu folgen.

Berlin. "Ein Zeichen der Reue und Umkehr würde vielleicht etwas von dem verloren gegangenen Vertrauen in die Banken und ihre Manager wieder zurückbringen", sagte Glos heute. "Es wäre doch ein gutes Signal, wenn viele andere Investmentbanker sich Herrn Ackermann anschließen und ihre Boni für einen wohltätigen Zweck spenden würden. Solche Gesten wären ein Anfang bei der Bewältigung des zerbrochenen Vertrauens."

Ackermanns Geste war gestern allerdings massiv in die Kritik geraten. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Norbert Röttgen (CDU), hatte sie einen Hohn genannt und gesagt: "Ich finde, die Konsequenz dieser Woche wäre gewesen, dass die Banken ihr bisheriges Bonus-System (...) in den Mülleimer schmeißen." Ähnlich hatte sich der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, Bischof Wolfgang Huber, geäußert.

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Zudem wurde Ackermann von der Bundesregierung dafür kristisiert, dass er durch mehrere Äußerungen die Staatshilfe für die angeschlagene Finanzwirtschaft in ein schlechtes Licht gerückt hatte. Am Montagabend ließ Ackermann erklären, dass seine Bank "das betreffende Gesetz der Bundesregierung selbstverständlich unterstützt - unabhängig davon, dass sie selbst kein Kapital vom Staat benötigt".