Mehrere Hundert Milliarden Euro und Dollar haben die Notenbanken rund um den Globus in den vergangenen Tagen zusätzlich in das Finanzsystem gepumpt,

Mehrere Hundert Milliarden Euro und Dollar haben die Notenbanken rund um den Globus in den vergangenen Tagen zusätzlich in das Finanzsystem gepumpt, um den Geldfluss am Laufen zu halten. Dabei handelt es sich keineswegs um Geldgeschenke an die Geschäftsbanken, sondern um günstige Kredite. Die Europäische Zentralbank (EZB) bedient sich dabei sogenannter Schnelltender, die sehr kurzfristig angekündigt werden. Bei Schnelltendern reicht die EZB die Kredite über eine Art Auktion an die Geschäftsbanken weiter. Der Mindestzins liegt derzeit bei 4,25 Prozent und damit unter dem Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken untereinander Geld leihen können. Die Geschäftsbanken müssen beim Schnelltender-Verfahren Kreditwünsche in einer bestimmten Höhe gegenüber der EZB äußern und den Zinssatz nennen, zu dem sie bereit sind die Kredite aufzunehmen. Normalerweise ist die Nachfrage höher als das Angebot. So war es auch am Dienstag, als die EZB 70 Milliarden Euro zusätzlich zur Verfügung gestellt hat, aber Anfragen in Höhe von mehr als 100 Milliarden Euro hatte. Dies zeigt den Frankfurter Notenbankern, dass der Bedarf nach günstigen Krediten bei den Geschäftsbanken vorhanden ist. Der Grund: Die Geschäftsbanken trauen sich im Zuge der Finanzmarktkrise untereinander nicht mehr, leihen sich deshalb kaum noch Geld zu günstigen Konditionen, sondern verlangen Risikoaufschläge in Gestalt hoher Zinsen. Die Milliarden für ihre umfangreichen Kreditgeschäfte holt sich die EZB übrigens zum Teil von den Geschäftsbanken selbst, indem sie ihre eigenen Einlagenzinsen erhöht und damit Kapital der Geschäftsbanken anlockt.