Der große Gewinner der Abwrackprämie heißt Volkswagen. Mehr als ein Viertel der Antragsteller haben sich für einen VW, Skoda, Seat oder Audi entschieden - damit steuert der Staat 250 Millionen Euro zum Kauf von VW-Modellen bei. Auch Opel profitiert.

Frankfurt. Der Volkswagen-Konzern ist bisher der große Gewinner der Verschrottungsprämie für Altautos. Mehr als ein Viertel der in den ersten zweieinhalb Monaten gestellten Prämienanträge wurden nach Angaben des Bundesamts für Wirtschaft (Bafa) für Neu- oder Jahreswagen des Wolfsburger Autobauers gestellt.

26,6 Prozent entfielen allein auf die Marken VW (14,2 Prozent), Skoda (7,4), Seat (3,9) und Audi (1,1), wie das Amt mitteilte. Das sind auf Basis der bis Freitag eingereichten 379.000 Anträge gut 100.000 Fahrzeuge. Damit steuert der Staat 250 Millionen Euro zum Kauf von VW-Modellen bei.

VW-Vorstandschef Martin Winterkorn hatte sich für die Aufstockung des Prämientopfs ausgesprochen. Seit Montag reicht bereits der Kaufvertrag, um die Prämie zu reservieren. Bisher mussten die Zulassung und die Verschrottung nachgewiesen werden. Angesichts des dadurch erwarteten Ansturms dürften nach Einschätzung von Experten die bisher zur Verfügung stehenden 1,5 Milliarden Euro binnen weniger Tage leer sein.

Opel ist zweitgrößter Nutznießer

Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihr Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier haben sich grundsätzlich bereits auf eine Verlängerung der Abwrackprämie geeinigt, die beim Kauf eines Neuwagens für die Verschrottung eines alten, mindestens neun Jahren alten Privat-Pkw gezahlt wird.

Dem Rüsselsheimer Autobauer Opel hat die Prämie nach Angaben der Bafa zum Verkauf von rund 38.000 Neuwagen verholfen. Mit einem Anteil von 10,17 Prozent ist die GM-Tochter nach VW ihr zweitgrößter Nutznießer. Nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" haben die Einnahmen aus den zusätzlichen Bestellungen Opel Luft im Überlebenskampf verschafft.

Insgesamt entfallen aber nur 29 Prozent der beantragten Abwrackprämie auf Autos deutscher Hersteller. Zu den Favoriten der deutschen Autokäufer zählen der koreanische Kleinwagenbauer Hyundai (7,79 Prozent) und Ford.