Auf der Vulkaninsel im hohen Norden gibt es keine große unabhängige Bank mehr: Die isländische Finanzaufsicht IFSA hat nun auch das Geldinstitut Straumur Burdaras unter staatliche Kontrolle gestellt.

Reykjavik. Die letzte bislang unabhängig gebliebene große Bank ist verstaatlicht. Trotz einer starken Kapitalaustattung und der Unterstützung durch die Gläubiger sei die Liquidität der Straumur Burdaras nicht mehr ausreichend, teilte das Institut am Montag mit.

Die isländische Finanzaufsicht IFSA habe daher den Verwaltungsrat der Bank entmachtet und das Institut unter staatliche Kontrolle gestellt. "Im Ergebnis ist Straumur geschlossen", erklärte die Bank.

Die internationale Finanzkrise hatte Island besonders hart getroffen. Die Regierung übernahm im Oktober die Kontrolle über die drei größten Finanzinstitute des Landes - Kaupthing, Landsbanki und Glitnir. Damit verhinderte sie zwar den Zusammenbruch des Finanzsystems, der Staat ging jedoch fast pleite und konnte nur durch milliardenschwere Notkredite gerettet werden.

Unter den Bankenverstaatlichungen leiden auch deutsche Sparer, die aufgrund hoher Zinsen Geld auf Tages- und Festgeldkonten der Kaupthing Bank angelegt hatten und seitdem nicht mehr an ihr Geld herankommen.