Zum ersten Mal seit dem Höhepunkt der Finanzkrise im Oktober hat Islands Zentralbank den Leitzins gesenkt. Auslöser war eine Erklärung des Internationalen Währungsfonds, die isländische Krone habe sich stabilisiert und die Wirtschaft lasse positive Tendenzen erkennen.

Reykjavik. Wie die Bank am Freitag in Reykjavik mitteilte, werden die im Oktober auf 18 Prozent gekletterten Zinsen auf 17 Prozent gesenkt.

Voraufgegangen war eine Erklärung des Internationalen Währungsfonds (IWF), wonach die Landeswährung Krone sich wieder stabilisiert und die Inflation ihren Höhepunkt überschritten habe.

Nach dem Zusammenbruch der drei größten Banken konnte der drohende Staatsbankrott nur einen Kredit des IWF über 1,6 Milliarden Euro sowie Hilfen anderer Institutionen und Länder verhindert werden. Der Währungsfonds hatte sich im Gefolge mehrfach isländischen Initiativen für Zinssenkungen widersetzt.

Vor einer Woche erklärte dann der IWF-Beauftragte in Reykjavik, Mark Flanagan, dass die isländische Wirtschaft inzwischen wieder positive Entwicklungstrends aufweise.

Ein Großteil der 320.000 Bürger auf der Nordatlantik-Insel hat neben der Teuerungsrate von 17,6 Prozent und explosiv zunehmender Arbeitslosigkeit auch mit einer gigantisch gestiegenen Privatverschuldung durch Kredite in Fremdwährungen zu kämpfen.