Sie sind wütend, sie sind frustriert, sie haben Angst um ihre Ersparnisse: Kunden der isländischen Pleitebank Kaupthing sind in Berlin und Frankfurt für ihr Geld auf die Straße gegangen. Insgesamt 30.000 deutsche Sparer warten seit fünf Monaten auf ihr Geld.

Berlin. Zahlreiche deutsche Kunden der isländischen Kaupthing-Bank haben am Donnerstag für eine schnelle Rückzahlung ihrer Spareinlagen demonstriert. Laut einem Zusammenschluss von Geschädigten versammelten sich etwa 70 Kaupthing-Sparer vor der isländischen Botschaft in Berlin.

Zeitgleich nahmen demnach weitere Kunden an der Gläubigerversammlung der Bank in Island und an einer Protestaktion vor der deutschen Niederlassung in Frankfurt am Main teil. Sie forderten von der isländischen Regierung die schnelle Rückzahlung ihrer seit Oktober 2008 gesperrten Spareinlagen.

Den etwa 30.000 deutschen Geschädigten war im vergangenen Jahr nach langwierigen Verhandlungen zugesagt worden, dass sie die Einlagen in Höhe von insgesamt 308 Millionen Euro vollständig ausgezahlt bekämen. Ihren Angaben zufolge hat der zuständige isländische Einlagensicherungsfonds die Frist zur Rückzahlung nun aber ohne Begründung um weitere drei Monate verlängert.

Die deutsche Tochter Kaupthing Edge hatte bis vor wenigen Monaten relativ hoch verzinste Tages- und Festgeldkonten in Deutschland angeboten, die Bank hatte hierzulande rund 30.000 Kunden. Nach der Pleite der Bank ließ die deutsche Bankenaufsicht Bafin Anfang Oktober deren Guthaben in Höhe von rund 308 Millionen Euro einfrieren.